Zwischen Neckar und Alb

Baustelle statt Fernblick

Sperrung In den kommenden Wochen bleibt das beliebte Ausflugsziel Hohenneuffen geschlossen. Bauarbeiten an der Zufahrt sind der Grund. Erst Ende März ist die Festung wieder zugänglich. Von Nicole Mohn

Mystisch: Die Burg Hohenneuffen erhebt sich aus dem Nebelmeer.
Chortag auf dem Hohenneuffen

Wer den Neujahrsgruß der Pächterfamilie Vetter vor wenigen Tagen bei Facebook gelesen hat, wird sich verwundert die Augen gerieben haben: „Am 8. Januar beginnen die Bauarbeiten an der Zufahrt zur Burg. Die Burg ist deshalb leider bis Karfreitag geschlossen“, heißt es da.

Gestern dann die Bestätigung von den Staatlichen Schlössern und Gärten, unter deren Regie die Burg seit April vergangenen Jahres läuft: „Es stimmt“, teilt Dr. Frank Thomas vom Pressedienst des Staatsanzeigers mit. Ab sofort und voraussichtlich bis zum 29. März, so die Info, bleibt die Burgruine geschlossen. Grund für die Schließung sind dringend notwendige Instandsetzungen am Zufahrtsweg zur Festung. Davon betroffen ist ausgerechnet das Nadelöhr zur Burg hoch: An der Brückenkonstruktion stehen wichtige Sicherungs- und Sanierungsarbeiten an. Da es nur diesen einen Zugang zur Festung gibt, bleibe der Verwaltung kein anderer Ausweg: „Wir müssen die Burgruine während der notwendigen Bauarbeiten schließen“, erklärt Janna Almeida, Leiterin der Schloss- und Klosterverwaltung Bebenhausen, in deren Zuständigkeit auch der Hohenneuffen fällt.

"Wir sind froh, dass sich die Arbeiten in die besucherschwachen Monate vor dem Beginn der Saison legen lassen"

Die Ausführung der Sicherung und Sanierung liegt in den Händen der Fachleute vom Amt Ludwigsburg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Es werde ein frostsicherer Spezialmörtel eingesetzt, um vom Wetter möglichst unabhängig arbeiten zu können. Zum Glück für die Betreiber. „Wir sind froh, dass sich diese notwendigen Arbeiten in die besucherschwachen Monate vor dem Beginn der Saison legen lassen“, sieht Janna Almeida in der Schließung über die Wintermonate zumindest das kleinere der möglichen Übel.

Die Gastronomie auf dem Hohenneuffen trifft es dennoch hart. Denn auch in der Winterzeit gibt es etliche Ausflügler, die gerne auf der Burg Station machen, um den Fernblick zu genießen. Auch das Restaurant ist durchweg gut frequentiert. „Das ist bitter“, kommentiert Axel Vetter, der mit seiner Familie oben auf der Festung seit vielen Jahren das Burgrestaurant und den Kiosk betreibt, deshalb die Schließung. Bis zum Abschluss der Arbeiten fallen dem Gastronomen Einnahmen komplett weg. Seine Mitarbeiter muss Vetter in Kurzarbeit schicken. Er hofft, dass das Wetter mitmacht und sich die Bauarbeiten nicht in die Länge ziehen. Läuft alles nach Plan, wird der Hohenneuffen zu den Osterfeiertagen seine Tore wieder öffnen. Dann sind auch Axel Vetter und sein Team wieder für ihre Gäste da.