Zwischen Neckar und Alb

Bessere Bedingungen für behinderte Schüler

Bildung Kreistagsausschuss bringt Sanierung und Erweiterung der Bodelschwinghschule auf den Weg.

Nürtingen. Die Bodelschwingh­schule in Nürtingen soll generalsaniert und erweitert werden. Darüber waren sich die Mitglieder des Kultur- und Schulausschusses einig. Der Betrag von geschätzten 16,5 Millionen Euro übersteigt jedoch bei Weitem die Mittel, die in der Finanzplanung des Landkreises dafür eingestellt sind.

Dass es notwendig ist, Schule und Schulkindergarten für geistig behinderte Schüler an moderne Erfordernisse anzupassen, davon überzeugten sich Ausschussmitglieder mit Landrat Heinz Eininger und Verwaltungsmitarbeitern vor der Sitzung. Die Schülerzahlen bewegen sich jährlich bei etwa 150. Dafür sei die Schule bei ihrem Bau Anfang der 70er-Jahre zwar ausgelegt worden, doch seither haben sich die pädagogischen Erfordernisse verändert. Ein differenzierteres Angebot je nach Behinderung erfordert mehr Klassen- und Fachräume.

Die Schule behalf sich mit Abstellflächen auf Gängen und Computerarbeitsplätzen im Musikraum. Schulleiterin Barbara Andreas und Konrektor Stefan Frack wiesen auch auf die zu kleine Gymnastikhalle und fehlende Räume für das Mittagessen hin. Das Lehrerzimmer bietet dem Kollegium keine angemessenen Bedingungen. Dieser noch nicht sanierte Gebäudetrakt könnte nach dem Abbruch der Gymnastikhalle vergrößert und aufgestockt werden, stellt die Machbarkeitsstudie fest.

Das Grundstück biete noch Platz, um die Kindergärten für geistig und körperlich behinderte Kinder mit einem Neubau zu erweitern. Inklusive Sportplatz stünden mit 4 300 Quadratmetern weiterhin genügend Freiflächen zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Multifunktionsraum und einer größeren Sporthalle könnten die erforderlichen Bewegungsflächen von 200 Quadratmetern geschaffen werden. Zunächst ging die Kreisverwaltung von einer Generalsanierung aus, die acht Millionen Euro kosten soll. Die Kosten für Umbau und Erweiterung werden auf 16,5 Millionen Euro beziffert. Das beauftragte Büro untersuchte Varianten wie einen Neubau, mit und ohne Erhalt des Schwimmbads. Sie wären wesentlich teurer. So bekam das Schwimmbad 2007 eine neue Heizungstechnik und Wasseraufbereitung, dabei wurden auch die Fassaden energetisch saniert. Der Ausschuss war sich einig, dass nur die Variante mit Sanierung und Erweiterung in Frage kommt, zumal nur sie gefördert werde. Der Betrag sei mit 1,7 Millionen Euro nicht üppig, sagte Eininger, der ankündigte: „Andere Projekte müssen hinten anstehen.“ Er nannte den Neubau als Ersatz für die Sporthalle an der Nürtinger Philipp-Matthäus-Hahn-Schule, der mit 5,5 Millionen Euro für 2018 bis 2020 veranschlagt ist.

Der Ausschuss stimmte dem Vorgehen einhellig zu. Im Etat werden 800 000 Euro Planungskosten freigegeben. Die Entwurfsplanung soll bis Mitte 2019 vorliegen. Während der 16-monatigen Bauzeit wird in Containern unterrichtet.Uwe Gottwald