Zwischen Neckar und Alb

„Bleiben Sie dem Handwerk treu“

Lossprechung von 123 Handwerksgesellen – Erstmals Zusatzpreis für den Jahrgangsbesten

Handwerk hat goldenen Boden – und auf diesem Fundament können künftig 123 junge Menschen ihren beruflichen Weg aufbauen. Am Donnerstagabend nahm Kreishandwerksmeister Karl Boßler in der Nürtinger Stadthalle K3N die traditionelle Lossprechung der Junggesellinnen und -gesellen vor. 29 Absolventen haben dabei ihre Prüfung mit einer Auszeichnung bestanden.

Nürtingen. Moderator Rafael Treite führte eloquent durch die Winter-Lossprechungsfeier des Handwerks. Er begrüßte dazu die neuen Gesellinnen und Gesellen, Eltern, Ausbilder und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Schule. Eine Talkrunde mit Dr. Marion Leuze-Mohr, stellvertretende Esslinger Landrätin, Karl Boßler und dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Jens Schmitt bildete den Programmauftakt. „Bilden Sie sich weiter und bleiben Sie dem Handwerk treu“ und „Sie können stolz sein, den richtigen Beruf gewählt zu haben, mit dem Sie sich in die richtige Richtung bewegen“ waren dabei die zwei Kernaussagen.

Jens Schmitt dankte den Ausbildungsbetrieben und den Berufsschulen für ihre erfolgreichen Ausbildungsaktivitäten, bevor ein Filmporträt des Jahrgangsbesten vorgeführt wurde. In der Firma Holzbau Eber in Lenningen hat Lukas Doll aus Kirchheim den Beruf des Zimmerers erlernt. Der Gymnasiast legte dort seine Ausbildung im Eiltempo von nur 18 Monaten ab. „Das Schönste am Zimmererberuf ist das Aufrichten“, war das Fazit des 24-Jährigen, der seine Prüfung mit einer Note von 1,1 ablegte. Er hat jetzt, auf seine Ausbildung aufbauend, ein Studium begonnen und will auch den Handwerksmeister machen. Erstmals wurde ein Sonderpreis für den besten Jung-Gesellen verliehen. Doll erhält für die nächsten sechs Monate kostenlos einen Kleinwagen gestellt. „Bleiben sie auf der Überholspur, vergessen dabei aber nicht, in den Rückspiegel zu schauen“, forderte Boßler den Geehrten bei der Schlüsselübergabe des Opel Adam auf.

Rainer Reichhold, Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstages, Karl Boßler und Jens Schmitt nahmen die Auszeichnung der 29 Preisträger und der Innungs-Besten vor. Diese kommen aus 13 verschiedenen Berufsgruppen. Die dabei zahlenmäßig am stärksten vertretenen Ausbildungsberufe waren Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik (28), Kraftfahrzeugmechatroniker (28) und Elektroniker (25). Anschließend kamen auch die weiteren Prüfungsabsolventen auf die Bühne zur im Handwerk praktizierten Lossprechung. „Mit ihrer Gesellenprüfung haben Sie die Voraussetzung für eine gute berufliche Karriere geschaffen“, stellte Karl Boßler fest, der die Zeremonie vornahm. „Sie sind jetzt Teil einer starken Gemeinschaft, Teil des Handwerks. Ich spreche Sie von den Pflichten Ihrer Ausbildungszeit frei“, beförderte der Kreishandwerksmeister die 123 frischgebackenen Junghandwerker in den Gesellenstand.

Mit der Bildungspyramide des Handwerks wurde 2016 die Firma Dangel-Metall GmbH Lenningen ausgezeichnet. Firmeninhaber Frank Dangel gab wiederholt jungen Menschen mit Migrationshintergrund die Chance auf Absolvierung einer erfolgreichen Berufsausbildung. Nach der sportlichen Umrahmung durch die Dance-Show-Gruppe des SV Fellbach wurden den Junghandwerkern ihre Gesellenbriefe überreicht.rf