Zwischen Neckar und Alb

Brabant erneut insolvent

Wirtschaft Zum zweiten Mal in vier Jahren ist die Wendlinger Firma Brabant Alucast in wirtschaftlich prekärer Schieflage.

Am 18. Februar hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Symbolbild
Am 18. Februar hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Symbolbild

Wendlingen. Die Firma Brabant Alucast Germany in Wendlingen ist wieder insolvent. Betroffen sind 84 Mitarbeiter. Nun wird mit Hochdruck nach einem Investor gesucht.

Erst im März 2014 hatte die damalige Geschäftsleitung Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Anschließend wurde ein Sanierungsplan erstellt und die Belegschaft von 120 auf 70 Mitarbeiter reduziert. Im Februar 2016 gab es dann einen Eigentümerwechsel. Die niederländische Brabant-Gruppe, wurde von der britischen Kapitalbeteiligungsgesellschaft Endless übernommen.

Die neue Geschäftsleitung stellte nun ebenfalls Insolvenzantrag. Der vorläufige Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner ist dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Oberstes Ziel sei es, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Dieser gehe derzeit weiter wie bisher. Es werde nach einem Investor gesucht und nach Möglichkeiten, das Unternehmen langfristig profitabel auszurichten. Die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten seien über das Insolvenzgeld zunächst gesichert.

Das Wendlinger Unternehmen ist spezialisiert auf Druckgussteile aus Aluminium. Zu den Kunden zählen Autohersteller wie Porsche, Ducati, TRW, Daimler und Audi. Trotz diesen Know-hows reichten die Aufträge nicht aus. Dass es nun erneut zur Insolvenz gekommen ist, hängt für Thomas Maier von der IG Metall nicht zuletzt damit zusammen, dass das Wendlinger Werk vernachlässigt worden sei. Der Sanierungsplan aus dem Jahr 2014, mit dem der Betrieb wieder wettbewerbsfähig gemacht werden sollte, sei zu großen Teilen nicht eingehalten worden.

Für die Mitarbeiter in Wendlingen bleibt nur die Hoffnung, dass doch noch ein neuer Käufer gefunden wird. „Die Belegschaft kann nur abwarten“, sagt Gewerkschaftssekretär Thomas Maier. „Die Lage ist dramatisch, aber nicht hoffnungslos.“ Henrik Sauer