Zwischen Neckar und Alb

Das Logistikzentrum nimmt Form an

Unternehmen Noch immer gibt es keine Informationen über die künftige Nutzung einer Halle im Gewerbegebiet Sirnau. Voraussichtlich bis zum Jahreswechsel soll sie betriebsbereit sein. Von Melanie Braun

foto: tom weller31. 07. 2018Esslingen, Halle Sirnau uebersicht Bauarbeiten
Foto: Tom Weller

Die neue Halle im Gewerbegebiet Sirnau nimmt immer mehr Form an. Von außen sieht das Gebäude auf dem Grundstück zwischen Dornierstraße, Eckenerstraße und Wolf-Hirth-Straße schon fast fertig aus: Die Wände stehen, viele Fenster sind schon eingebaut. Doch nach wie vor gibt es keine Auskünfte darüber, wie die riesige Halle künftig genutzt werden soll. Das treibt inzwischen auch die Stadträte um - die ohnehin kritisieren, viel zu wenig und zu spät über das Projekt informiert worden zu sein. Klar ist bislang nur, dass an dieser Stelle ein Logistikzentrum entsteht. Es soll voraussichtlich bis zum Jahreswechsel betriebsbereit sein - sofern es keine Bauverzögerungen gibt. Schon seit Monaten rätselt man in Sirnau und darüber hinaus, welches Unternehmen sich ansiedeln wird. Viele spekulieren, dass Daimler einen weiteren Standort plant, nachdem vor einigen Jahren ein Logistikzentrum des Autobauers in der Pliensauvorstadt wegen Bürgerprotesten verhindert wurde. Doch weder Daimler noch der Investor wollen sich konkret zu ihren Plänen äußern. Letzterer will ohnehin unerkannt bleiben und selbst seinen Namen nicht öffentlich machen.

Laut Alexander Fink, der bei der Firma E & G Real Estate für die Vermarktung der Flächen im Logistikzentrum zuständig ist, steht auch noch gar nicht fest, wer in den Neubau einzieht. „Die Gespräche sind auf einem guten Weg“, sagt er. Er hoffe, dass man demnächst etwas über die künftigen Nutzer sagen könne. Derzeit seien noch verschiedene Optionen offen: „Die Eigentümer wollen sich noch entscheiden, was am besten ins Objekt passt.“

Ein Stück weit könne er Entwarnung geben, so Fink: Wahrscheinlich werde, anders als manche vermuteten, kein Paketdienst einziehen. Zudem könne man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass hier kein reines Lager entstehe. „So etwas gibt es fast gar nicht mehr“, erklärt Alexander Fink. Die meisten Logistikdienstleister würden inzwischen auch die Vorproduktion oder sogar Teile der Produktion übernehmen. „Die Bevölkerung muss jedenfalls keine Angst haben“, betont Fink. Was entstehe, entspreche den Vorgaben: „Das Objekt soll ja möglichst auch einige Dekaden hier stehen.“

Derweil herrscht im Sirnauer Bürgerausschuss und im Esslinger Gemeinderat Unmut über die Informationspolitik. Die Stadträte sind sich zwar im Klaren darüber, dass ihr Gremium in der Sache keine Entscheidungsgewalt hatte: Das Vorhaben entspreche den Vorgaben des Bebauungsplans und habe deshalb genehmigt werden müssen, sagt der Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht. Dennoch hätten sich viele Stadträte gewünscht, früher und umfassender informiert zu werden.