Beuren. Die Kulturwissenschaftlerin Professorin Christel Köhle-Hezinger hat die kleine goldene Medaille des Landkreises Esslingen erhalten. Landrat Heinz Eininger überreichte sie ihr für mehr als vier Jahrzehnte ehrenamtliche Beratung und Begleitung des Auf- und Ausbaus des Freilichtmuseums. „Ihre fachwissenschaftliche Beratung in konzeptionellen Fragen begleitete maßgeblich die Ausrichtung des Freilichtmuseums und die Museumsarbeit“, sagte Eininger. Im Oktober vergangenen Jahres schied sie auf eigenen Wunsch aus dem Fachbeirat aus, dem sie seit 1987 angehörte.
Von Anfang an dabei
Von der Studie zur geplanten Einrichtung des Freilichtmuseums im Jahr 1980 über die Beratungen in den Auf- und Ausbaujahrzehnten bis zum heutigen Tag blieb sie dem Museum eng verbunden. In ihrer Studie schreib sie, dass ein Freilichtmuseum „weder Altersheim für Bauernhäuser noch ein Platz für rückwärtsgerichtete Tagträume sein dürfe“. Diese Kernaussage war Handlungsmaxime für die Einrichtung des Museums und ist es für die Weiterentwicklung am Museumskonzept geblieben.
Auch als sie 1994 als Professorin ans Institut für Europäische Ethnologie und Kulturforschung der Philipps-Universität in Marburg berufen wurde, ließ sie es sich nicht nehmen, im Mai 1995 zur offiziellen Eröffnung des Freilichtmuseums die Festrede zu halten. Überschrieben mit dem Titel „Vom Schandfleck zum Schmuckstück“ zeichnete sie die beeindruckende Wandlung nach, welche historische Gebäude im Zuge ihrer Umsetzung ins Freilichtmuseum erfahren. Schließlich war auch sie es, die im Jahr 2015 mit der Festrede „Zum Zwanzigsten: Ein prächtiges Haus zum Geburtstag“ dem Freilichtmuseum zur Eröffnung des Bauernschlosses aus Öschelbronn gratulierte. pm