Zwischen Neckar und Alb

Das NC öffnet wohl erst 2020

Einkaufen Die Wiedereröffnung des NC in Nürtingen verzögert sich. Auch bei den Namen der künftigen Mieter in dem Einkaufszentrum hält sich Geschäftsführer Florian Nanz noch bedeckt. Von Henrik Sauer

Wann tut sich etwas im NC? Eine Frage, die viele Nürtinger beschäftigt.Foto: Matthäus Klemke
Wann tut sich etwas im NC? Eine Frage, die viele Nürtinger beschäftigt.Foto: Matthäus Klemke

Seit vergangenen Juli das Kaufhaus Hauber seine Pforten geschlossen hat, steht der Großteil des NC leer. Geöffnet hat noch der Mediamarkt im Untergeschoss (und wird auch bleiben), und die Praxen der Ärzte im Obergeschoss laufen weiter.

War damals als ursprünglicher Zeitpunkt für eine Wiedereröffnung noch Ende 2019 genannt worden, ist nun klar, dass es mindestens ein Jahr länger dauern wird. „Das war etwas optimistisch geschätzt“, räumt Florian Nanz ein. Der Gruppe gehört das Gebäude seit dem Rückzug von Hauber komplett.

Bei Nanz geht man davon aus, im April oder Mai den Bauantrag einzureichen, berichtet Projektleiter Andreas Kalckbrenner. Bei einer voraussichtlichen Genehmigungszeit von sechs Monaten könne dann anschließend mit der geplanten Kernsanierung und dem Umbau begonnen werden. Dafür rechnet man mit etwa zwölf Monaten Bauzeit.

Mit drei Interessenten seien die Verhandlungen schon sehr weit gediehen, so Florian Nanz, der aber keine Namen nennen möchte, „solange die Tinte nicht trocken ist“. Es handle sich um namhafte Handelsunternehmen. Sie würden, zusammen mit dem Mediamarkt, etwa 80 Prozent der insgesamt rund 8 000 Quadratmeter Verkaufsfläche abdecken.

Geplant sind insgesamt sechs Mieter. Zwei Flächen seien noch nicht besetzt. Darunter eine mit etwa 210 Quadratmetern, für die ein Gastronomiebetrieb vorgesehen ist. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen alle Flächen vermietet bekommen“, sagt Nanz. „Interesse ist da, der Standort wird als positiv angesehen.“ Dass es mit dem Beginn des Umbaus so lange dauere, hänge mit mehreren Faktoren zusammen, so Nanz. So habe man in dem Gebäude von Anfang der 70er-Jahre erst umfangreiche Untersuchungen machen müssen. Zum Beispiel wegen Asbest - von dem aber nur wenig verbaut gewesen sei, wie sich herausgestellt habe: „Für ein Gebäude dieser Größe und dieses Baujahrs haben wir da Glück gehabt.“ Vor allem hinsichtlich des Brandschutzes und der Tragfähigkeit, sprich ob Deckenlasten für die künftigen Mieter ausreichen, seien weitere aufwendige Untersuchungen und Prüfungen notwendig gewesen. Die Vorschriften von damals seien heute gänzlich anders. „Das war alles sehr arbeitsintensiv und dauerte länger als geplant“, sagt Florian Nanz. Zumal es momentan nicht so einfach sei, Handwerker zu bekommen.

Die Flächen werden nach den Vorgaben der künftigen Mieter umgebaut, so der Geschäftsführer. Hier geht es um Dinge wie den Zutritt zum Geschäft, die Warenanlieferung oder die Lagerfläche. „Auch das braucht Zeit, um es richtig zu machen“, so Nanz. Er wisse um die Dringlichkeit, mit der man in Nürtingen auf die Wiedereröffnung des NC warte. Auch selbst habe man ein großes Interesse, rasch voranzukommen.

Ein Neubau ist vom Tisch

„Ich würde mir wünschen, dass es mit dem Umbau und der Eröffnung schneller vorangeht, im Sinne von Nürtingen und der Attraktivität des Einzelhandels“, sagt Gudrun Klopfer, die Geschäftsführerin des Nürtinger Citymarketingvereins. Nun sei es aber zumindest wichtig, meint sie, nach außen zu kommunizieren, dass sich in dem Gebäude etwas tut. Auch um anderslautenden Gerüchten entgegenzutreten. „Ein Banner, das den Besuchern Nürtingens signalisiert: Hier geht es weiter“, so Klopfer. Mit den Planern von Nanz sei sie diesbezüglich im Gespräch: „Am besten wäre es, wenn so etwas zum verkaufsoffenen Sonntag am 7. April da wäre.“

Vom Tisch sind Überlegungen eines kompletten Neubaus, so Florian Nanz. Das sei der Wunsch der Stadt gewesen, und das habe man auch geprüft. Doch angesichts der Baukosten sowie der Mieten, die man aktuell im Einzelhandel erzielen könne, sei das nicht machbar gewesen.

Das Gebäude werde nachher von innen und außen ein komplett neues Erscheinungsbild haben, verspricht Nanz. Die Fassade werde völlig neu gemacht. Was allerdings das Parkhaus anbelange, müsse man „mit dem Bestand arbeiten“, macht der Geschäftsführer wenig Hoffnung auf Verbesserung. Hierbei sei man in den Möglichkeiten sehr eingeengt.