Esslingen. „Ein Zeichen gegen Hetze setzen.“ Unter diesem Motto haben in Esslingen zwei Kundgebungen gegen die AfD stattgefunden. Beide Veranstaltungen verliefen ohne besondere Vorkommnisse. „Alles war total friedlich“, bestätigt Polizei-Pressesprecher Michael Schaal. Eine Demonstration wurde am Esslinger Bahnhof abgehalten, vor der Berkheimer Osterfeldhalle gab es eine zweite Kundgebung.
In die Osterfeldhalle hatte die AfD anlässlich der Kommunal- und Europawahlen im Mai geladen. Unter anderem Bundessprecher Jörg Meuthen war als Redner angekündigt. Zur Versammlung vor der Osterfeldhalle hatte die grüne Jugend Esslingens aufgerufen - etwa 50 Personen kamen. Einige Jugendliche taten ihre Meinung per Mikrofon kund. Während der Veranstaltung gesellte sich ein Gast des AfD-Abends zu den Demonstranten. Die Diskussion dauerte einige Minuten, von einer Annäherung konnte jedoch keine Rede sein.
Ebenfalls ruhig lief die Kundgebung am Esslinger Bahnhof ab. Die Polizei hatte sich im Vorfeld auf alle Eventualitäten vorbereitet und unter anderem am Marktplatz und am Bahnhof vorsorglich etliche Streifenwagen sowie Einsatzkräfte postiert. Organisator der Kundgebung am Bahnhof war das antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart und Region. Mitglieder anderer Gruppen und Organisationen wie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, das Personenwahlbündnis „FÜR Esslingen“ und Verdi waren ebenfalls vor Ort. Auch „Die Linke“ war mit einigen Teilnehmern vertreten. Die um einen Infostand versammelten Demonstranten lauschten den Rednern. Diese kritisierten die Politik und Parolen der AfD aufs schärfste. Sie warfen der Partei unter anderem Rassismus und Sexismus vor.Jakob de Santis