Zwischen Neckar und Alb

Der Baum des Jahres in voller Blüte

Natur Die Robinie hält viel Trockenheit aus. Deshalb könnte sie in Zukunft eine immer größere Rolle im Wald spielen.

Forstmann und Imker Ralf Schuster zeigt die üppige Blüte.
Forstmann und Imker Ralf Schuster zeigt die üppige Blüte. Foto: pr

Region. Jetzt zeigt sich der Baum des Jahres, die Robinie, von seiner reizvollsten Seite: Die hängenden weißen Blütentrauben sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern verströmen auch einen intensiven süßlichen Duft. In den Wäldern des Landkreises Esslingen ist die Robinie nur selten zu finden. Böden und Klima in den hiesigen Wäldern waren bisher nur wenig geeignet für die Robinie. Jedoch wird der Baumart mit Blick auf die fortschreitende Klimaerwärmung wachsende Aufmerksamkeit geschenkt. Denn die Robinie verträgt erstaunlich viel Hitze und Trockenheit. Deshalb ist sie bei aktuellen Aufforstungsprojekten des Forstamtes auch mit eingeplant.

Förster Ralf Schuster ist nicht nur der Leiter des Forstrevieres Neuffen, sondern auch Vorsitzender des Nürtinger Bezirksbienenzüchtervereins. Er schätzt den Baum des Jahres vor allem wegen seiner Blüte. Die süße Nektarquelle fließt in manchen Jahren so reichlich, dass ein sortenreiner „Akazienhonig“ gewonnen werden kann.

Als Alleebaum ist die Robinie weit verbreitet, denn sie kommt im Sommer gut mit dem städtischen Klima und den Bodenverhältnissen zurecht und ist zudem recht salz- und immissionstolerant. In der Forstwirtschaft wird die Robinie bisher gerne zur Rekultivierung von Deponien, besonders in Böschungsbereichen, genutzt. Weil die Robinie sehr viel Trockenheit ertragen kann, steigt das Interesse an der Baumart aktuell. „Wir müssen prüfen, welche Rolle, die Robinie im klimastabilen Wald der Zukunft spielen kann“, erläutert Forstamtsleiterin Cordula Samuleit. Deshalb ist die Robinie bei passenden Wiederaufforstungsprojekten im Landkreis eingeplant. Außergewöhnlich witterungsbeständig ist das Holz der Robinie. Kein anders Holz in Europa ist ohne Imprägnierung derart resistent - die ideale Alternative zu Tropenhölzern.

Robinien haben bis zu drei Zentimeter lange Dornen unter den gefiederten Blättern. Mit diesen schützt sich der Baum gegen den Fraß von Tieren, außer vor den bereits erwähnten Bienen. Förster Ralf Schuster hofft wieder auf eine gute Ernte des begehrten „Akazienhonigs“. pm