Zwischen Neckar und Alb

Der Ort, an dem Sterbende geborgen sind

Pflege Ein segensreiches Haus für viele Patienten: Das stationäre Hospiz in Esslingen ist vor fünf Jahren eröffnet worden.

Claudia Dippon, Siegfried Bessey, Susanne Kränzle und Bernd Weißenborn (von links) vor dem Hospiz.
Claudia Dippon, Siegfried Bessey, Susanne Kränzle und Bernd Weißenborn (von links) vor dem Hospiz. Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger

Esslingen. Vor fünf Jahren ist das Hospiz Esslingen der evangelischen Gesamtkirchengemeinde als erstes und bisher einziges stationäres Hospiz im Landkreis Esslingen eröffnet worden. Damit wurde die seit 27 Jahren bestehende ambulante Hospizarbeit um einen stationären Bereich mit acht Plätzen ergänzt. Außerdem wurde ein Trauerbereich aufgebaut.

„Die Entscheidung, ein stationäres Hospiz zu bauen, war absolut richtig“, sagt Dekan Bernd Weißenborn. Er gibt aber auch zu, „dass es der evangelischen Gesamtkirchengemeinde viel Kraft abverlangt hat, diese neue diakonische Einrichtung auf den Weg zu bringen.“ Schließlich habe man absolutes Neuland betreten. Doch Weißenborn ist überzeugt: „Es ist ein segensreiches Haus geworden.“ Zu verdanken sei dies vor allem den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich im Hospiz um das Wohl der Sterbenden kümmern. Und noch eines betont der Dekan: „Ohne die Unterstützung der Bürger, von Initiativen und Institutionen aus Esslingen und dem Landkreis wäre das Hospiz nicht das geworden, was es heute ist.“ Auch wenn es sich in evangelischer Trägerschaft befindet, steht das Hospiz Menschen aller Konfessionen offen.

Rund 500 Patienten wurden seit der Eröffnung begleitet. Rund 14 Tage bleiben sie im Durchschnitt im Hospiz. „Manche stabilisieren sich dank guter Pflege“, erklärt Susanne Kränzle, die Gesamtleiterin des Hospiz. Dafür sorgen 24 Pflegefachkräfte, eine Pflegedienstleiterin und zwei Hauswirtschaftskräfte. „Positive Rahmenbedingungen ermöglichen eine gute Pflege“, ist Kränzle überzeugt. Zudem kümmern sich die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV), Hausärzte, Seelsorger, Physiotherapeuten sowie eine Friseurin, die ins Haus kommen, um das Wohl der Gäste. Weil Menschen am liebsten in ihrer gewohnten Umgebung sterben möchten, folge man im Hospiz der Devise „ambulant vor stationär“, erklärt Kränzle.

Der Geburtstag wird am Sonntag, 31. März, um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Esslinger Stadtkirche begangen. Weitere Infos gibt es auf www.hospiz-esslingen.de. Ulrike Rapp-Hirrlinger