Zwischen Neckar und Alb

Der Platzhirsch bekommt harte Konkurrenz

Politik Tim Hauser tritt 2021 gegen Markus Grübel um die CDU-Bundestagskandidatur im Wahlkreis Esslingen an.

Tim Hauser

Esslingen.

Markus Grübel
Markus Grübel

Mit einem Paukenschlag hat das Rennen um die CDU-Bundestagskandidatur im Wahlkreis Esslingen begonnen: Für viele schien es bereits ausgemachte Sache zu sein, dass der langjährige Abgeordnete Markus Grübel im kommenden Jahr erneut für die Christdemokraten antreten würde. Doch als der CDU-Ortsverband Esslingen nun seine Delegierten zur Nominierungsversammlung am 10. Juli benannt hat, warf mit Tim Hauser ein weiterer Bewerber seinen Hut in den Ring: Der 35-jährige Vorsitzende des CDU-Stadtverbands Esslingen möchte mit seiner Kandidatur den Neubeginn seiner Partei nach der Ära Merkel in Berlin auch vor Ort verkörpern. Beobachter der Delegiertenwahlen beim CDU-Stadtverband Esslingen räumen Hauser nicht die schlechtesten Chancen ein, den langjährigen Platzhirsch Markus Grübel (60) zu beerben. Wenn in den kommenden Tagen auch die anderen CDU-Ortsverbände im Wahlkreis Esslingen ihre Delegierten für die offizielle Kandidaten-Nominierung gewählt haben, dürfte klar sein, wer mit den besten Chancen ins Finale am 10. Juli in Ostfildern gehen wird.

Gewöhnlich werden die Bundestagskandidaten der CDU in Wahlkreis-Konferenzen von allen Mitgliedern gewählt, doch weil Versammlungen derzeit schwer zu organisieren sind, hatte sich der Kreisverband entschieden, Delegierte zu benennen, die dann die jeweiligen Bewerber bestimmen. 61 Delegierte haben am 10. Juli in Ostfildern die Wahl zwischen Grübel und Hauser - 20 von ihnen kommen aus Esslingen. Insider erwarten, dass die meisten von ihnen für Hauser stimmen werden. Wie aus Parteikreisen verlautet, wurde Grübel, anders als Hauser selbst, nicht als Delegierter gewählt.

Markus Grübel räumt ein, dass er von Hausers Bewerbung „sehr überrascht“ war: „Er hat mich erst kurz vor der Versammlung informiert. Das war überraschend. Vielleicht wären noch mehr Mitglieder gekommen, wenn sie gewusst hätten, dass es einen Gegenkandidaten gibt.“ Und mit Blick auf seine Chancen, nach 19 Jahren im Bundestag erneut nominiert zu werden, sagt er: „Das ist schon ein Anlass zur Sorge.“ Alexander Maier