Zwischen Neckar und Alb

„Der Ruhestand muss warten“

Ehrung Carla Bregenzer bekommt das Bundesverdienstkreuz überreicht. Kein Grund für sie, sich auf den Lorbeeren auszuruhen.

Nürtingen. Die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande durch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier an Carla Bregenzer liegt fast acht Monate zurück. Am Montag überreichte nun Staatssekretärin Bärbl Mielich den Verdienstorden im Rahmen einer Feierstunde. Die Festhalle im Erich-Scherer-Zentrum in Frickenhausen war voll. Viele Verwandte, Bekannte und langjährige Begleiter der Sozialdemokratin verfolgten die Ehrung. Bürgermeister Simon Blessing erinnerte in seiner Begrüßung an die schwierige Zeit, als die Welle der flüchtenden Menschen auch nach Frickenhausen kam. „Wir haben aufgrund der angekündigten Kundgebungen im Ort eine Strategie entwickelt und eine gemeinsame Lösung gefunden.“ Blessing lobte die beruhigende Art in den Gremien im Gemeinderat.

Unermüdlicher Einsatz

Staatssekretärin Bärbl Mielich hob die reiche Geschichte der ausgezeichneten Politikerin hervor. „Carla Bregenzer machte sich für benachteiligte Menschen stark.“ Mielich bezeichnete die langjährige Gemeinderätin in Frickenhausen als Pionierin an der Spitze. „Sie hat sich stets Gedanken gemacht, was die Menschen brauchen.“ So seien das Recht auf einen Kindergartenplatz oder auf Sprachförderung ein Resultat ihrer Arbeit. Die Staatssekretärin lobte das Wirken als Leiterin der Amsel in Nürtingen. „Carla Bregenzer hat die Kontaktgruppe zu einem wichtigen Ansprechpartner für Menschen mit Multipler Sklerose geformt.“ Ebenso hob sie den Einsatz in der Flüchtlingskrise hervor. Mielich betonte: „Viele Projekte, die sie mitgestaltet hat, sind heute State of the Art. Die Gesellschaft braucht Menschen wie sie: selbstlos im Dienst der Menschen.“

Der Bundestagsabgeordnete Nils Schmid zeigte sich beeindruckt, dass Carla Bregenzer einen Riecher für Themen habe, und wünscht sich, dass das Engagement der ausgezeichneten Sozialdemokratin weitergeht. Sven Rahlfs, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, ließ die politische Zeit der Geehrten Revue passieren. Er verriet: „Sie ist mit verantwortlich, dass Frickenhausen und der Kreis Esslingen so lebens- und liebenswert sind.“

Eine sichtlich gerührte Carla Bregenzer sieht die erhaltene Auszeichnung als Ermutigung für das soziale Engagement. Sie dankte ihrem Ehemann Albrecht und ihrer Tochter Miriam. „Ohne meine Familie stände ich heute nicht hier.“ An Ruhestand denkt Carla Bregenzer noch lange nicht. „Der muss warten“, erklärte sie schmunzelnd, „wir können zusammen die Welt ein wenig besser machen.“ Es gab stehende Ovationen für die neue Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.Thomas Krytzner