Zwischen Neckar und Alb

Die Fahrgäste kehren nur zaghaft zurück

VVS Einbruch während des Lockdowns verursacht Einnahmeausfälle in Höhe von rund 80 Millionen Euro.

Der Öffentliche Nahverkehr hat unter der Pandemie gelitten. Foto: Jean-Luc Jacques

Kreis. Der VVS und seine Verkehrsunternehmen haben auch im ersten Halbjahr 2021 eine schwierige Zeit durchgemacht. Rund 113 Millionen Fahrten seien ein Minus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das aber auch schon schwer von der Coronakrise betroffen war. Im Vergleich zu 2019 seien die Zahlen gar um 43 Prozent zurückgegangen. Seit Juni geht es mit den Fahrgastzahlen laut VVS aber wieder aufwärts. „Seit einigen Wochen sind wieder rund 70 Prozent der Fahrgäste von Vor-Corona-Zeiten in den Bahnen und Bussen des VVS unterwegs. Im Ballungsraum geht es wieder aufwärts“, sagte VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger.

Insgesamt hat der VVS im ersten Halbjahr 2021 von den Fahrgästen rund 180 Millionen Euro eingenommen, 22 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Verglichen mit dem bisherigen Rekordjahr 2019 bedeutet dies ein Rückgang von 30 Prozent.

Zahl der Abos nimmt ab

Da während des Lockdowns keine Veranstaltungen stattfanden, gingen die Fahrgastzahlen im Gelegenheitsverkehr verglichen mit 2019 um mehr als die Hälfte zurück. Die Zahl der Fahrten im Berufsverkehr ist nochmals um mehr als vier Millionen Fahrten gesunken. Dabei ist inzwischen auch die Zahl der Abonnenten rückläufig. Beim Firmen-Ticket betrug der Rückgang 19 Prozent. Bei den Firmen-Tickets, die vom Arbeitgeber bezuschusst werden, waren es „nur“ zwölf. Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Firmen-Abos um gut 7000 Stück auf knapp 76 000 gesunken. Online-Vorlesungen und Home-Schooling haben dazu geführt, dass auch Studierende und Schüler in den ersten Monaten weniger Bus und Bahn gefahren sind. Nachdem die Schulen wieder geöffnet sind, ist vor allem beim Scool-Abo seit Mai ein Aufwärtstrend zu beobachten. Wegen der Schulschließungen in der Corona-Pandemie hat das Land Baden-Württemberg letztes Jahr im Mai und Juni sowie in diesem April die Kosten für das Scool-Abo übernommen. „Neben dem Rettungsschirm von Bund und Land, der im letzten Jahr nahezu alle Einnahmeausfälle gedeckt hat, ist die Treue der Stammkunden enorm wichtig für die Aufrechterhaltung des ÖPNV“, sagt Hachenberger, der auf die aktuellen Aktionen wie bw-Abo-Sommer, ein rabattiertes Studi-Ticket oder eine bundesweite Aktion hinweist. pm