Zwischen Neckar und Alb

Die Linke kritisiert den Landrat

Vorwürfe Die Kreistagsfraktion wirft Heinz Eininger vor, sich diskriminierend über Türkei-Rückkehrer geäußert zu haben.

An Landrat Heinz Einiger gibt es Kritik. Foto: Carsten Riedl
An Landrat Heinz Einiger gibt es Kritik. Foto: Carsten Riedl

Kreis Esslingen. Die Linksfraktion im Esslinger Kreistag und der Kreisverband der Partei Die Linke kritisieren die Aussagen von Landrat Heinz Eininger zum aktuellen Infektionsgeschehen im Landkreis. Im Gespräch mit der Esslinger Zeitung habe sich Eininger „in unsachlicher und stereotyper Weise“ über die Reiserückkehrer aus der Türkei geäußert.

Der Landrat habe dabei den Anschein erweckt, dass vor allem türkischstämmige Mitbürger am steigenden Infektionsgeschehen im Kreis verantwortlich seien. Belastbare Zahlen habe er aber nicht genannt. Besonders kritikwürdig sind nach Ansicht des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Marc Dreher die Aussagen des Landrats, dass die Virusketten vor allem durch die Feier „einer dritten Halbzeit beim Fußball“ oder „im engen Kreis an der gleichen Wasserpfeife nuckeln“ entstanden seien. Eininger diskriminiere nicht nur in pauschalisierender Weise türkische Mitbürger, die sich auch in ihrem Urlaub in der Türkei vorbildlich benommen haben. Er kreiere Sündenböcke, die man für den zweiten Lockdown verantwortlich machen könne.

Angesichts der angespannten gesellschaftlichen Stimmung und des wachsenden Rassismus seien „diese klischeehaften Äußerungen völlig fehl am Platz“. Anil Besli, Landtagskandidat für den Wahlkreis Nürtingen, erwartet eine „deutliche Entschuldigung.“ pm