Zwischen Neckar und Alb
Die Medius-Kliniken können bauen

Erweiterung Nürtinger Gemeinderat gibt mit dem Satzungsbeschluss für die Bebauungsplanänderung grünes Licht für die Ausbaupläne.

Nürtingen. Die Medius-Kliniken haben Erweiterungspläne. Neben dem Bettenanbau, der bereits begonnen wurde, und den OP-Sälen, die kurz vor der Fertigstellung stehen, sollen im nächsten Jahr auf dem Nürtinger Säer ein Anbau für die Zentrale Notaufnahme und ein Verwaltungsbau kommen. Damit die Klinik erweitert werden kann, war eine Bebauungsplanänderung „Sondergebiet auf dem Säer“ notwendig. Gefasst wurde der Aufstellungsbeschluss 2019.

Jetzt ging es um die Zustimmung zum Satzungsbeschluss, die von der Fraktion NT 14 in der letzten Sitzung des Bauausschusses infrage gestellt wurde. Die Fraktion wolle, wie Professor Dr. Turian betonte, der Klinik keine Steine in den Weg legen, man sorgt sich aber auch um den Klimaschutz und den Rückgang des Grundwassers. Professor Dr. ­Turian und Raimund Braun regten an, eine Festsetzung in den Bebauungsplan aufzunehmen, wonach das Niederschlagswasser nicht in die Kanalisation abgeleitet werden soll, sondern vor Ort versickern kann. Turian vertrat die Auffassung, dass der Boden eine natürliche Versickerung zulasse. Das sah der Gutachter, den die Stadt beauftragt hatte, anders. Der befürchtet, dass der Boden das Niederschlagswasser schlecht aufnehmen und es zu Hangrutschungen kommen könnte. Vereinbart wurde schließlich ein Versickerungsversuch mit beiden Fachleuten.

Der Versickerungstest beziehungsweise die Schürfgruben, wie es die Experten nennen, sei aus zeitlichen Gründen nicht zustande gekommen, teilte Stadtplanerin Susanne Mehlis dem Gemeinderat mit. Weil NT 14 den Bauherrn aber auch nicht ausbremsen wollte, sprach sich die Fraktion für eine redaktionelle Ergänzung aus. Die lautete: „Entsprechend den Vorgaben des Wassergesetzes in Baden-Württemberg ist das entstehende Niederschlagswasser am Ort des Entstehens zurückzuhalten und/oder über eine belebte Bodenschicht zu versickern.“

Vor der Abstimmung hatte Klinik-Direktor Norbert Nadler nochmals die geplanten Erweiterungspläne der Medius-Kliniken vorgestellt und darauf hingewiesen, dass eine Verzögerung der Bebauungsplanänderung die Klinik in größte Schwierigkeiten auch in Bezug auf mögliche Zuschüsse bringen würde.Anneliese Lieb