Zwischen Neckar und Alb

Die siebenjährige Hannah hofft auf Rettung

Aufruf Ein Mädchen aus Deizisau leidet an einer schweren Krankheit und braucht dringend passende Stammzellen.

Hannah wartet auf eine Stammzellenspende. Foto: pr
Hannah wartet auf eine Stammzellenspende. Foto: pr

Deizisau. Hannah ist ein lebensfrohes Kind. Die Siebenjährige singt im Chor, spielt Fußball, geht ins Ballett, reitet und fährt gerne Ski. Dass all diese Aktivitäten gerade ruhen müssen, hat bei der jungen Deizisauerin in erster Linie nichts mit den Coronabeschränkungen zu tun. Hannah leidet an einem Myelodysplastischen Syndrom des Knochenmarks (MDS), einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems. Nur ein passender Stammzellenspender kann das Leben des Mädchens retten.

Ihre Familie und ihre Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, um die genetisch passende Stecknadel im Heuhaufen zu finden. Festgestellt wurde die Krankheit eher zufällig. Am Geburtstag ihres Vaters Stefan stürzte Hannah unglücklich und musste im Krankenhaus stationär behandelt werden. Bei der obligatorischen Blutentnahme zeigten sich dann - vollkommen unerwartet - auffallend schlechte Werte. Nachdem die erste Knochenmarkpunktion keinen Aufschluss gab, folgten weitere. Vier Unikliniken arbeiteten an der Diagnose, die jüngst das niederschmetternde Ergebnis brachte: Hannah leidet an MDS.

Schnell war klar, dass nur eine Stammzellentransplantation ihr Leben retten kann. Aus der Familie kommt aber niemand infrage. „Von einer Sekunde auf die andere steht die Welt still, und man hat nur noch Angst“, sagt Hannahs Mutter Julia, die gerade mit dem vierten Kind schwanger ist. Ihr Mann Stefan, der als selbstständiger Architekt arbeitet, versucht stark zu bleiben: „Aktuell geht es unserer Tochter zwar gut. Sie hat keine Schmerzen, und man sieht ihr die Krankheit nicht an.“ Genau diese Diskrepanz sei so surreal. Man sitze zu Hause, mache Homeschooling, um etwas Normalität zu erhalten - wohlwissend, dass gerade ganz andere Dinge wichtig sind. „Das ist manchmal schwer auszuhalten“, betonen die Eltern, die mit Hannah über das Thema ehrlich gesprochen haben, damit sie weiß, was auf sie zukommt.

Da öffentliche Typisierungsaktionen derzeit nicht möglich sind, wurde eine Online-Aktion ins Leben gerufen. Und auch der TSV Deizisau will einer seiner jüngsten Fußballerinnen helfen. Sie haben ein Sondertrikot mit der Aufschrift „Hannah#Zusammenhalt“ anfertigen lassen, mit dessen Verkaufserlös möglichst viele Typisierungen finanziert werden sollen. Wer Hannah helfen möchte, kann sich auf www.dkms.de/hannah ein Registrierungsset bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden. Andreas Pflüger