Zwischen Neckar und Alb
Die Vorfreude auf den Nürtinger Maientag ist groß

Fest Nach zwei Jahren Corona-Pause steht Nürtingen vom 20. bis 23. Mai wieder ganz im Zeichen des traditionellen Heimatfestes mit Rummelplatz, großem Biergarten und Vergnügungspark. Von Anneliese Lieb

Zwei Jahre lang mussten die Nürtinger auf ihr Traditionsfest verzichten. Umso größer ist jetzt die Vorfreude auf den Maientag. Für Oberbürgermeister Johannes Fridrich ist es der erste Maientag als Stadtoberhaupt. Vom 20. bis 23. Mai wird gefeiert. In den Schulen laufen die Vorbereitungen für den bunten Festumzug und die Wettkämpfe, die in diesem Jahr wegen der Sanierung des Hauptplatzes auf den Trainingsplatz der TSV Oberensingen verlegt werden. Freuen werden sich die Besucher auch auf den Rummelplatz. Highlight in diesem Jahr: Das größte transportable Fahrgeschäft der Welt: Der „Gladiator“. Die Insassen werden in die Höhe katapultiert und in 62 Metern Höhe auf den Kopf gestellt.

Gibt es in diesem Jahr einen Maientag? Diese Frage beschäftigt Bärbel Igel-Goll vom Amt für Stadtmarketing, Klimaschutz und Tourismus seit Monaten. Die Resonanz bei den Schulen war Mitte Februar recht positiv. Das war für Bärbel Igel-Goll und Gaby Frisch der Startschuss für die detaillierte Planung. „Eine große Herausforderung innerhalb so weniger Wochen“, räumte auch Oberbürgermeister Fridrich ein. Mit am selben Strang gezogen hat auch die Festwirt-Familie Kübler, der es gelungen ist, wieder einen attraktiven Vergnügungspark mit 35 Fahrgeschäften, Schieß-, Spiel- und Losbuden zusammenzustellen. Neu in diesem Jahr: Zum Auftakt des Vergnügungsparks am Freitag, 20. Mai, 16 Uhr gibt es eine einstündige Sonderaktion mit allen Fahrten für 99 Cent. Auf ein Festzelt wurde verzichtet. Der Biergarten ist teilweise überdacht und wird in diesem Jahr vergrößert.

Mit dem Maisingen der Nürtinger Schulen wird das Heimatfest am Freitag, 20. Mai, traditionell vor der Stadthalle eröffnet. Diesmal sind es Chöre von einzelnen Klassen, weil die Schulchöre Corona-bedingt noch nicht so viele Probentermine hatten. Das „Maientagsansprächle“ hält Hans Peter Zuther von der Rudolf-Steiner-Schule. Die gemeinsam gesungenen Lieder „Der Mai ist gekommen“, „Geh aus, mein Herz und suche Freud“ und „Kein schöner Land“ dürfen natürlich nicht fehlen.

Den Nürtingern ist das Ritual bekannt: Wenn um 7 Uhr auf dem Turm von St. Laurentius die Fahnen gehisst werden, die Bläser vom Turm spielen und der Spielmannszug durch die Straßen marschiert, dann ist Maientag. Daheim in den Familien werden die Kleinen für den Festzug hergerichtet und ab 9 Uhr herrscht in der Innenstadt buntes Treiben. Ab 10.10 Uhr spielen die Fanfarenherolde der Musikschule und der Stadtkapelle vor dem Rathaus. Im Anschluss daran findet die traditionelle Brotübergabe an Oberbürgermeister Johannes Fridrich und seine Frau Astrid durch die Nürtinger Landjugend statt, „auf dass in unserer Stadt immer Brot sei.“ Ein Satz, der in der Folge des Ukraine-Krieges eine besondere Bedeutung bekommt. Ab 10.30 Uhr reihen sich der Oberbügermeister, die Vertreter der Kirchen, Gäste aus den Partnerstädten, Stadträte und Vertreter von Nürtinger Institutionen vor dem Rathaus in den Festzug ein. In diesem Jahr geht es nach längerer Pause wieder über die Steinachbrücke, die Metzinger Straße und die Innenstadt zum Oberensinger Festplatz. Ab 12.20 Uhr messen die vierten Klassen der Nürtinger Grundschulen in Staffeln, verschiedenen Spielen und beim Klettern ihre Geschicklichkeit. Im Biergarten auf dem Rummelplatz sorgen derweil die „Hüttenzauber-Musikanten“ und ab 18 Uhr die Showband „Reset“ für Stimmung.

Am Sonntag gibt es zum ersten Mal einen ökumenischen Gottesdienst auf der Festbühne im Biergarten in Oberensingen. Danach lädt die Festwirtsfamilie Kübler zum Frühschoppen ein.

Ganz im Zeichen der Familien und Senioren steht das Programm am Montag, 23. Mai. Ab 14.30 Uhr lässt ein deutscher Schlagerstar der 70er-Jahre, der 82-jährige Bata Illic, die Herzen so mancher Seniorin höherschlagen. Einer seiner bekanntesten Hits war „Michaela“. Ausklang und After-Work-Party auf dem Festplatz ist ab 18 Uhr mit den „Hüttenzauber-Musikanten“. Auf ein Feuerwerk zum Abschluss, so Bärbel Igel-Goll und Festwirtin Simone Kübler, habe man in diesem Jahr wegen des Ukraine-Krieges verzichtet.

Das Auto in der Garage zu lassen, lohnt sich am Maientag: Man braucht keinen Fahrschein. Erstmals ist die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs im Stadtgebiet Nürtingen anlässlich des Maientags von Freitag, 20. Mai bis Sonntag, 22. Mai kostenlos. „Somit kann man sich getrost die Suche nach einem Parkplatz sparen und schont auch noch die Umwelt“, appelliert OB Fridrich an die Besucher, das Angebot rege zu nutzen.