Zwischen Neckar und Alb

Die VR Bank hat ihre Marktposition ausgebaut

Bilanz Strahlende Gesichter bei der VR Bank Hohenneuffen-Teck dank Wachstum in allen Geschäftsfeldern

Frickenhausen. Die VR Bank habe sich „im Spannungsfeld von Negativzinsen, Regulierung und Digitalisierung“ gut behauptet, so Vorstandssprecher Bruno Foldenauer. Im zweiten Jahr der Fusion aus Volksbank Hohenneuffen und Raiffeisenbank Teck werde man von der Kundschaft gut angenommen: „Wir sind ein wichtiger Faktor in der Region.“ Mit 39  000 Kunden sind rechnerisch fast drei von vier Einwohnern im Geschäftsgebiet Kunde dort. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich um 239 auf 22 813.

Insbesondere beim Kreditgeschäft verzeichnet die Bank ein starkes Wachstum: Die Kundenkredite stiegen um 32 Millionen Euro auf 496  Millionen Euro. 108 Millionen Euro an neuen Krediten habe man vergeben. Bei den Wohnungsbaukrediten betrug das Plus sogar neun Prozent. 450 Wohnbauprojekte habe man finanziert. Bei den Einlagen gab es trotz niedriger Zinsen eine Steigerung von 2,1 Prozent. Die Kunden suchten in erster Linie nach sicheren Anlagemöglichkeiten, legten ihr Geld großteils in Tagesgeld oder Termingeld und auch auf Sparbüchern an. In der Hoffnung auf höhere Verzinsung seien auch Aktien- und Mischfonds gefragt.

Das betreute Kundenvolumen der VR Bank Hohenneuffen-Teck stieg um 3,4 Prozent auf 1,552 Milliarden Euro. In den vergangenen beiden Jahren sei das betreute Kundenvolumen damit um 115 Millionen Euro gestiegen und verdeutliche die „rasante Entwicklung“ der VR Bank, so Foldenauer. Im Vermittlungsgeschäft mit den Verbundpartnern habe man ebenfalls gute Erfolge erzielt, besonders bei den Bausparverträgen. Knapp 54 Millionen Euro an Neuverträgen wurden vermittelt. Bundesweit zähle man zu den „Top Drei“ der vermittlungsstärksten Banken, was das Bauspargeschäft anbelangt. Trotzdem sei man mit dem Provisionsgeschäft insgesamt nicht ganz zufrieden.

Auf der Ertragsseite haben die anhaltend niedrigen Zinsen und eine damit weiter sinkende Zinsspanne zu einem erneuten Rückgang des Zinsüberschusses um 400 000 Euro auf 17,3 Millionen Euro geführt. Damit liege man aber besser als der Durchschnitt vergleichbarer Häuser, sagte Vorstandsmitglied Stefan Gerlach.

Der Verwaltungsaufwand habe stabil gehalten werden können, trotz Tariferhöhungen und allgemeiner Kostensteigerungen. Hier zeigten Einsparbemühungen Erfolg. Die Mitarbeiterzahl ist mit 160 nahezu unverändert.

Die VR Bank wird wie im Vorjahr einen Jahresüberschuss von 1,8 Millionen Euro ausweisen. Das Betriebsergebnis vor Steuern beträgt 6,7 Millionen Euro, das sind 0,8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Dies sei jedoch stark geprägt von Einmaleffekten durch Wertpapierbewertungen. Der Vertreterversammlung am 15. Mai in Frickenhausen soll eine Dividende wie im Vorjahr von vier Prozent vorgeschlagen werden.

Gerlach kritisierte die zunehmende Regulatorik durch die Bankenaufsicht. 100 000 Euro habe die VR Bank Hohenneuffen-Teck vergangenes Jahr dafür aufwenden müssen. Bei den Kennziffern wie der Gesamtkapitalquote (fast 18  Prozent) erfülle man alle Kriterien. Negativzinsen seien derzeit kein Thema und stünden für Privatkunden ohnehin nicht zur Debatte: „Wir wollen nicht, dass die Leute ihr Geld zu Hause lagern mit allen Risiken.“Henrik Sauer

Die Bilanz der VR Bank Hohenneuffen-Teck

Bilanzsumme: 719 Mio. Euro (+22 Mio) Kredite: 496 Mio. Euro (+32 Mio.) Kundeneinlagen: 578 Mio. Euro (+ 2 Mio.) Betreutes Kundenvolumen: 1,552 Mrd. Euro (+ 52 Mio.) Jahresüberschuss: 1,8 Mio. Euro Mitglieder: 22 813 (+ 239) Mitarbeiter: 160 (-1) Auszubildende: 11 (-1) Geschäftsstellen: 15 (unverändert) SB-Geschäftsstellen: 4 (unverändert)