Zwischen Neckar und Alb

Eberhard Gras ist neu im Vorstand

Volksbank Der 56-Jährige wechselt nach dem Ausscheiden von Wolfgang Mauch in die Chefetage.

Nürtingen. Die Volksbank Kirchheim-Nürtingen hat ein neues Vorstandsmitglied. Eberhard Gras ist an die Spitze der Bank aufgerückt, nachdem Wolfgang Mauch auf der Vertreterversammlung im Mai seinen Rückzug verkündet hatte. Gras übernimmt die Verantwortung für den Marktbereich, während Martin Winkler weiter für die Innenbereiche zuständig ist.

Seit 1. Juni ist der gebürtige Großbettlinger Eberhard Gras im Amt. Er hat seine berufliche Karriere bei der damaligen Volksbank Nürtingen begonnen. 1980 machte er dort seine Ausbildung. 1984 wurde er Firmenkundenberater, ab November 2000 leitete er die Unternehmensfinanzierung im Geschäftsbereich Köngen-Wendlingen. 2004 kam noch der Geschäftsbereich Nürtingen dazu. Ab 2010 leitete er den gesamten Firmenkundenbereich.

Von 2014 bis 2015 war Gras interimsmäßig im Vorstand gewesen, bis nach dem Ausscheiden des damaligen Vorstandsmitglieds Harald Kuhn Martin Winkler als Nachfolger verpflichtet wurde. Warum er sich damals nicht bereits für den Vorstandsposten beworben habe? „Der Innenbereich ist nicht so meins“, sagt Eberhard Gras und lächelt. Vorstandsmitglied zu sein, sei ohnehin nicht sein Karriereziel gewesen, bekennt der 56-Jährige. Nun hätten sich die Dinge aber so entwickelt. Seit 2014 sei er als Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung in die strategische Entwicklung der Bank einbezogen: „Daher war es ein logischer Schritt für mich.“

Vor ein paar Jahren habe man sich entschieden, die Strategie konsequent auf die Förderung der Mitglieder auszurichten, berichtet er. Drei Mitgliederforen seien entstanden, in die sich die Mitglieder einbringen könnten, so zum Beispiel bei der Vergabe von Spenden oder der Frage, welche Beratung und Produkte die Bank anbieten soll. In einer Mitgliederakademie biete man Seminare und Vorträge für Firmen- wie Privatkunden rund um Finanzthemen an.

Darüber hinaus sei die Bank mit 23 Filialen und acht SB-Stellen in der Fläche vertreten. Daran werde man nichts ändern. Neben den digitalen Serviceleistungen, die heutzutage gefordert seien, habe man das Angebot an persönlicher Beratung ausgeweitet. „Wir zählen ertragstechnisch zu den besten Banken in Baden-Württemberg“, so Gras.

Dass man mit dieser Strategie auf dem richtigen Weg sei, zeigten die Umfragen zur Kundenzufriedenheit. Auch wenn die anhaltende Niedrigzinsphase und die nach wie vor zunehmende Regulatorik eine große Herausforderung für das Bankgeschäft seien, sagt Gras: „Eine Bank muss sich darauf einstellen, dass sie nicht nur vom Zinsertrag wird leben können.“ Zunehmend würden Dienstleistungen gefragt sein.

Eberhard Gras lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Großbettlingen. In seiner Freizeit ist er gerne mit dem Motorrad oder mit dem Fahrrad unterwegs. Außerdem mag er Langlauf und Reisen.Henrik Sauer