Wendlingen. „Das Vinzenzifest war und ist auch ein politisches Fest“, sagte Bürgermeister Steffen Weigel in der Pressekonferenz anlässlich des bevorstehenden Vinzenzifestes. Der europäische Gedanke stehe dabei im Mittelpunkt. Seit 51 Jahren ist Wendlingen die Patenstadt der Egerländer im Land, noch viel länger, nämlich im 66. Jahr, wird das Vinzenzifest, eines der größten Brauchtumsfeste in Baden-Württemberg, in Wendlingen gefeiert. „Als Pate haben wir die Verpflichtung, den Menschen, die von Flucht und Vertreibung betroffen waren, eine Plattform zu geben“, bekennt sich Weigel. Weil mittlerweile eine Ausstellung mit zum Programm des Festes neben Markt, Festumzug, Prozession und Gottesdienst gehört, die über die Besonderheiten der Egerländer informiert, stehen auch diesmal Geschichte, Kultur und Leben im Mittelpunkt. Harald Wenig, der Landesvorsteher der Egerländer Gmoin, ist stolz, die Ausstellung noch vor der Stadt Stuttgart nach Wendlingen geholt zu haben. Mit der Charta der Deutschen Heimatvertriebenen hätten sie die Anregung für ein vereintes Europa gegeben, bemerkte Wenig. Es sei beides möglich: einerseits das Brauchtum der alten Heimat zu pflegen und andererseits an einem vereinten Europa zu arbeiten.Nach dem Neustart des Vinzenzifestes 2010 umsorgen nun Wendlinger Vereine und Organisation die Gäste. „Es gibt viele Vereine, die seit damals dabei sind“, freut sich Lothar Schindler, der Sprecher der örtlichen Vereine, über das stärker werdende Zugehörigkeitsgefühl. Gaby Kiedaisch
Ein Traditionsfest entwickelt sich weiter