Zwischen Neckar und Alb

„Eine große Chance für die Stadt“

Landesgartenschau In Nürtingen sind die Vorbereitungen für die Bewerbung angelaufen. Bürger und Studenten sollen beteiligt werden. Zum Auftakt gibt es im Herbst Stadtspaziergänge. Von Anneliese Lieb

Die Stadt, der Fluss und der Galgenberg als Naherholungsraum: Viel Potenzial für die Landesgartenschau-Bewerbung. Foto: Jürgen H
Die Stadt, der Fluss und der Galgenberg als Naherholungsraum: Viel Potenzial für die Landesgartenschau-Bewerbung. Foto: Jürgen Holzwarth

Wenn Andreas Neureuther, der Technische Beigeordnete der Stadt Nürtingen, über die Bewerbung für die Landesgartenschau spricht, dann spürt man seine Begeisterung: „Sie bietet eine große Chance für die Stadtentwicklung“, sagt er.

Weil es wichtig ist, das Thema von Anfang an gemeinsam anzupacken und das Potenzial in der Stadt zu bündeln, hat Andreas Neureuther Kontakt mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) aufgenommen und in Professor Dr. Roman Lenz, Dekan der Fakultät Landschaftsarchitektur Umwelt- und Stadtplanung, einen Experten ins Boot geholt, der die Stadt kennt und weiß, welche Kreativität er von den Studierenden erwarten kann. Dass diese Unterstützung durch die Hochschule ein wichtiges „Pfund“ bei der Bewerbung für die Landesgartenschau ist, weiß auch der Planer Johann Senner. Ihn hat der Gemeinderat im Frühjahr mit der Ausarbeitung der Bewerbung für den Wettbewerbszeitraum 2031 bis 2035 beauftragt.

Etwas mehr als ein Jahr hat Nürtingen Zeit, eine überzeugende Bewerbung auszuarbeiten. „Die Ausrichtung einer Landesgartenschau ist eine einmalige Chance“, sagt Andreas Neureuther. Mit einer Gartenschau werden bleibende Werte, dauerhafte Grünanlagen und Lebensqualität für die Menschen vor Ort geschaffen. Roman Lenz sieht großes Potenzial: Mit den Studiengängen Landschaftsarchitektur, Umwelt- und Stadtplanung sowie Kunsttherapie verfüge Nürtingen über ein Alleinstellungsmerkmal. „Diese Kombination gibt es in Baden-Württemberg an keiner anderen Fakultät im landschaftsarchitektonischen Bereich.“ Sehr gerne will Roman Lenz mit den Studierenden den Beteiligungsprozess begleiten. „Wir haben hier viele fleißige Ameisen mit sehr viel kreativen Stärken.“ - Neutrale junge Leute, die unvoreingenommen an die Sache herangehen.

In der Stadt und für die Stadt. Das könnte nicht nur für die Studierenden das Motto sein, sondern auch für die Nürtinger Bevölkerung. „Wir wollen die Bürger möglichst früh mitnehmen“, so formuliert es Bastian Kuthe, der Projektleiter und Chef des Grünflächenamts - eine Vorgabe, die nach den Sommerferien umgesetzt werden soll. „Wir planen Stadtspaziergänge mit Bürgern und Studenten.“ Die Ergebnisse werden in die Bewerbung einfließen. Johann Senner, dessen Büro schon eine ganze Reihe Landesgartenschau-Bewerbungen ausgearbeitet hat, ist überzeugt, dass es auch in Nürtingen gelingt, die Stärken herauszuarbeiten. Die Stadt, der Fluss und der Galgenberg als Naherholungsraum - wie Perlen können sie zu einer Kette zusammengefügt werden. Bis Ende 2019 muss die Bewerbung stehen. Die Entscheidung, welche Stadt den Zuschlag erhält, fällt 2020.