Zwischen Neckar und Alb

Eine Lobby für psychisch Kranke

Engagement Die Beschwerdestelle IBB übt Kritik an der Psychiatrie in Kirchheim. Corona steigere das Gefühl der ­psychisch kranken Menschen, „weggesperrt“ zu sein. Von Roland Kurz

Die Pandemie verschlimmert bei psychisch Kranken das Gefühl des Alleingelassenseins. Symbolfoto
Die Pandemie verschlimmert bei psychisch Kranken das Gefühl des Alleingelassenseins. Symbolfoto

Psychisch kranke Menschen haben keine Lobby.“ Diese Feststellung macht der Psychotherapeut Gerth Döring. Die Klinik sitze immer „am längeren Hebel“, wie er sagt. Als Patientenfürsprecher versucht Döring, über die IBB - die Informations-, ...

Butg-enrsa &m;pa relheelcewBdsset - das in dre ritcnecsspyiahh eVruoggnrs seawt aasberaeunluz.icn ehcsS nelrteeahihmc chis mi riesK gslesniEn um ied Aelinneg ovn Paennitte udn rened asD heaTm Fiegxurni tis bdaie ien rnrbruen.eDae rUent nredeam ise ide eyitrscashpcih lutegibnA dre iKseeni-nMudilk heri nchit gtu aglettels,fu ttrrieiksi iDe emhhKicerir iKlkin zseet ieken eeirtnlvanta etohMden ruz sDeaeotlanik vno kenKifltno en.i

cSohn 1699 edrwu mi iersK esngilsnE ieen eelerwBsltdechse sshyicpch anrkke chnnseeM udn rehi cietingt.here Asl 5201 ni enei ison,to-Iafrmn sneugatB-r dnu sehdwerseetllBce I(B)B hrvneorsgecbei ,druew eltwedna nma die cltlBheserdeeesw ni eein BBI mu. cesSh reihcatehlnme rtaetbMirie etenbira ih.er Im negrgveeann rahJ nhma dei IBB sreKi Enlngisse 822 Aanrfnge onv Kelenint tn,gegene 95 naekttoK ath asl edi,eoentngr ied üierngb asl uregnetnaB und ifnnmoe.anotIr Dei ahlZ edr ttanrskeEkto, se wenar 24, ies mi Cr-ohanroJa eatsw gnsknu,ee fstsa sn,ummzae aerb aheb eid BBI hrem ebtertegia. re dei mit eellnogK dnu ied escuheB in nhieunntcgEir zad,u akm die IBB 2002 fau hmer las 050

iDe asd flühGe dse srgiseWtnesreegp ieb mnenhac tcrbeteih aDs reteDi K,ssre edr las mi egnnöGpip ,tsi wo chua lviee nniPetate uas dme rsiKe gssennlEi ehlenadtb wreedn. ieD nePainett shci ngeetac,thnbsi afst sefeabs re hcis mit elpeBeusmbonhcrs. zrieteD sehuvecr amn, so mti dre iehirrcmehK carsyehiitP dei nesehhnccti auezsonsVnretug für eoVnodznnr-Keifee mti Fneendru nud rde BIB zu a.hnfecfs

i De veernhste ihsc als hcizwsne ffoeeenBntr ndu nde sraihyiptnehscc uEgirihntennc. hioechlwlG pshnecre eis ftezDiie dtlhicue .uas Feuigirxn nud nkianogedwisZtam eeins ni ienlve ctudehsne nlnikeKi mirem noch asd iteMlt rde W,alh iikirettsr nD.rigö attSt gFinxerui emfheple ied Dchseetu efssaGllehct rüf eihcPayitrs dnu tPiyeapc,roehsh kPyoiscothasm nud keluehrNdevinne NPDP(G) edi uievirfesgt sFdetl-eethhMe.tao Deesis aimmoklgstDneaanensetea tstze ,rsoauv sads ide ruchitniEgn syahmistects csteuvh,r ide vno rsinKe zu mdre.nevie Es thge adr,mu edi erennin isene etatePnni zu gzeien dun ned rbteMtiiaern eaetnletainkoenicshskD beuirnbgznei nslikiuev der nonetdgwnie e.ngHifdraf nckKtapunk tsi eid Pnoo.ltaratuesiisn Eni ipyhscshc rkkaenr encsMh cnietwkle ni einer ierKs Um dei leehtnkaictH d,aewnenuzn iesne eird bsi ffnü ,tgnoinwed die las Tmae igae.ern sCnithrai koab,J edr ehCfatrz na der mrerichehKi Ki-lnedkMui,is iKkitr so hncit .eelngt Dsa ilP-esiaoKnlnrk wdree eghcltsu, um in bseesrgogalieensannd uneaiStitno hrgitic zu eriergea.n

xMi sua cath enkmniaMeetd

hmeaT dre necersBehwd sti chua ide oitndkei.aM niE Pntteai aus med seiKr ebah ni reine inhrcEuingt acht trekas Miltte e,etlrnha thcbeerti erD agtfr ndna hnc,a lnweche nSin sda ,hcmea dun nheem onattkK ruz kanKkrsesaen au.f iDe taMch rde mipnedtfe lsa skrat. um eien leuegVngr ni eien dreaen Kliikn uz creenhire erod ngeeg ienne uBshlcess esd mrschsAtitge sBwhecdree eigne.luzen lhowbO eid IBB im fLau erd erhaJ teabkernn ederngow s,ei eis eid sesdBclerthlweee nhoc rimem ielevn neaePtint und ntbkeanun. tis stie hmer sal zwei neJnehrzhat ahenlmheertcir Srenei Munnieg ahnc telols eien BBI auch itm tmnaclhuhaptei oPifsr tzbtees .erdnwe Dsa esi nndteowgi, um bei einme lFal llaB uz eterDzi ied ertdetasenmshLgbseicanaif der BIB mti med lioSzsnmtra.iiemui iSe deftrro cahn eJrahn BIB ieen uvanlitaoE sed eystSsm.

Fixierung als letztes Mittel

Hilfsmittel zur Fixierung eines Patienten kommen nur im letzten Schritt zum Einsatz. Symbolfoto
Hilfsmittel zur Fixierung eines Patienten kommen nur im letzten Schritt zum Einsatz. Symbolfoto

Die Rolle des Amtsgerichts: Die Kirchheimer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie befasst sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie man möglichst wenig in die Freiheit des Patienten eingreift. Das betont Christian Jacob, der Chefarzt an der Kirchheimer Medius-Klinik. Keine Zwangsmaßnahme sei gut und jede freiheitsentziehende Maßnahme müsse vom Amtsgericht genehmigt werden. Nur wenn ein Mitarbeiter oder Mitpatient körperlich attackiert werde, „greifen wir zum letzten Mittel“, erklärt Jacob und betont, dass die Maßnahme, sofern sie länger als eine halbe Stunde dauere, nachträglich vom Amtsgericht bewertet werde. Alle zwei Jahre komme eine Kommission des Landes ins Haus, um zu prüfen, wie die Klinik mit freiheitsentziehenden Maßnahmen umgehe.

Schulung von Personal: Das Personal werde regelmäßig von einer erfahrenen Krankenschwester im Pair-Training geschult, wie es sich in aggressionsbeladenen Situationen verhalten könne. Bei Fortbildungen ließen sich die Mitarbeiter selbst fixieren, um die Situation nachempfinden zu können. Das vierstufige Deeskalationskonzept der Gesellschaft für Psychiatrie entspreche den Klinik-Leitlinien, allerdings stelle sich die Frage nach der praktischen Bedeutung im Klinik-Alltag, sagt Jacob. Es gebe Patienten, die sich ungern so eng anfassen ließen, wie es das Konzept vorsieht. rok