Zwischen Neckar und Alb

Einsatz macht nicht an den Türen Halt

Spende Katharina Schlenker macht ein FSJ im Hospiz Esslingen. Ihren Vater hat sie mit ihrem Engagement angesteckt.

Susanne Kränzle und Katharina und Michael Schlenker (von links)Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger
Susanne Kränzle und Katharina und Michael Schlenker (von links)Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger

Esslingen. „Ich wollte etwas in einem Bereich machen, mit dem ich sonst eher nicht in Berührung komme“, sagt Katharina Schlenker. Die Wahl der 19-Jährigen fiel auf das Hospiz Esslingen. Dort leistet sie seit fast einem Jahr ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Doch Katharinas Einsatz macht an den Hospiztüren nicht Halt. Als ihr Vater seinen 70. Geburtstag feierte, schlug sie ihm vor, doch statt materieller Geschenke um Spenden fürs Hospiz zu bitten. „Unsere Gäste fanden das durchweg gut“, erzählt Michael Schlenker. Es haben sich beim Geburtstagsfest interessante Gespräche über die Hospizarbeit ergeben. 340 Euro sind zusammengekommen.

„Man ist dem Sterben und dem Tod sehr nahe. Da wird einem bewusst, über welche lächerlichen Kleinigkeiten man sich Sorgen macht“, sagt Katharina Schlenker. Heute freue sie sich viel mehr über die kleinen Dinge im Leben. Und mit kleinen Dingen macht sie gerne auch den Gästen, wie die Todkranken im Hospiz genannt werden, eine Freude. „Am schönsten ist es, mit den Gästen oder ihren Angehörigen Gespräche zu führen. Daraus nehme ich viel für mein eigenes Leben mit.“

Für Susanne Kränzle, Leiterin des Hospiz Esslingen, sind die jungen Leute nicht nur „großartige helfende Hände“. Es tue auch den Gästen gut, junge Menschen um sich zu haben. Sie wiederum könnten im Hospiz lernen, „anderen Menschen zur Seite zu stehen, vieles mit ihnen auszuhalten, aber auch zu erkennen, dass man ihnen das Sterben nicht abnehmen kann“. Ulrike Rapp-Hirrlinger