Zwischen Neckar und Alb

Entwarnung käme zu früh

Corona Landrat Eininger hält die Beschlüsse der Kanzlerin und der Länderchefs für richtig. Kliniken sind gut aufgestellt.

Landrat Heinz Eininger ist davon überzeugt, dass der Kreis Esslingen alles im Kampf gegen Corona gibt. Archivfoto: Jean-Luc Jacq
Landrat Heinz Eininger ist davon überzeugt, dass der Kreis Esslingen alles im Kampf gegen Corona gibt. Archivfoto: Jean-Luc Jacques

Kreis. Die Entscheidung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten der Länder bewertet der Esslinger Landrat als „ein sehr maßvolles Vorgehen, das von großem Verantwortungsbewusstsein geprägt ist.“ Es sei spürbar, dass dem schrittweisen Aufmachen nicht in Bälde wieder ein Zumachen folgen dürfe.

Dem Einzelhandel werde eine Perspektive gegeben, wieder zur Normalität zurückzukehren. Auch das Vorgehen, zunächst bei den Schulen die Jahrgänge zu berücksichtigen, die zur mittleren Reife und zum Abitur führen, findet Eininger richtig. Die zeitliche Staffelung belege, dass die Politik die Erkenntnisse der Wissenschaft für ihre Entscheidungen maßgeblich heranziehe. Jetzt gelte es, die weiteren Entwicklungen mit wachem Auge zu begleiten. Auch im Landratsamt werde man in den nächsten Tagen entscheiden, wie zur Normalität zurückgekehrt werden könne.

Damit die Bevölkerung das Vorgehen jetzt akzeptiere, sei es wichtig, zu möglichst flächendeckenden und einheitlichen Lösungen zu kommen. Er plädiere für ein abgestimmtes Vorgehen, auch in den Landkreisen, Städten und Gemeinden. Zwar hätten inzwischen ungefähr 800 Personen im Landkreis die Krankheit überstanden, aber der Landrat gibt zu bedenken: „Wir sind weit davon entfernt zu sagen, alles ist gut.“

Es braucht Disziplin

Die Kliniken im Landkreis seien mit den vorhandenen Behandlungsbetten gut über die Runden gekommen. Gerade auch über die Osterfeiertage haben die Behandlungskapazitäten in den Kliniken standgehalten. „Dies gibt uns ein Stück Sicherheit und auch Hoffnung, weil es zeigt, dass die Vorsorgemaßnahmen in den Kliniken, den CAZ, den Fieberambulanzen und den Corona-Schwerpunktpraxen wirksam sind. Gemeinsam haben unser Gesundheitsamt und die niedergelassenen Ärzte, die Kliniken, die Rettungsdienste ein vorbildliches System aufgebaut. Deshalb trauen wir uns jetzt, erste zarte Versuche zu starten, um wieder zur Normalität zurückzufinden“, so der Esslinger Landrat.

Vom ersten Tag an habe der Landkreis ein effizientes Kontaktpersonen-Management betrieben. Der Landrat zeigte sich davon überzeugt, dass dies eine wirksame Methode sei, um die Infektionskette im Kreis zu ermitteln. „Wer viel getestet hat, kann präventiv handeln“, erläuterte Eininger. „Die vorsichtige Öffnung unter strengen hygienischen Voraussetzungen und unter Beachtung der Abstandsregeln ist richtig. Sollten die Menschen dies nicht verstehen, ist es klar, dass die Politik wieder zu den Einschränkungen zurückkehren muss. Das gilt es zu vermeiden.“ pm