Zwischen Neckar und Alb

Erfolg mit virtuellen Schulbüchern

Bildung Kultusministerin Susanne Eisenmann lobt das Medienkonzept der Burgschule in Köngen. An der Gemeinschaftsschule nutzen alle Schüler Tablets für den Unterricht. Von Elisabeth Maier

Die Schüler zeigen Kultusministerin Susanne Eisenmann und Landtagsabgeordneten ihre Tablets. Foto: Roberto Bulgrin
Die Schüler zeigen Kultusministerin Susanne Eisenmann und Landtagsabgeordneten ihre Tablets. Foto: Roberto Bulgrin

Poesie erweckten die Schülerinnen Rebecca, Lena und Lina auf ihren Tablets zum Leben. Mit Playmobil-Figuren hatten die Schülerinnen einen Animationsfilm zu Theodor Fontanes Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ vorbereitet. Wie viel Freude die Beschäftigung mit Literatur den Mädchen bei diesem Projekt macht, war deutlich zu spüren. Beim Besuch von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) an der Köngener Burgschule ging es um das digitale Bildungsangebot. Jeder Schüler und jede Schülerin hat an der Gemeinschaftsschule ein eigenes Tablet.

„Es ist vorbildlich, dass Sie nicht darauf warten, dass die Politik da aktiv wird“, lobte die Kultusministerin die Gemeinde mit Bürgermeister Otto Ruppaner und das Kollegium der Burgschule mit Rektor Martin Raisch. Konrektorin Kathrin Kromer, die das engagierte Medienteam leitet, ist nicht nur glücklich darüber, dass die Gemeinde Köngen das ambitionierte Medienprojekt der Schule möglich machte. Die Pädagogin freut sich sehr, dass der Umgang mit den Tablets den Jungen und Mädchen so viel Spaß macht.

Wettstreit auf der Lernplattform

Das zeigten die hervorragenden Präsentationen der Schülerinnen und Schüler, die nicht nur Ministerin Eisenmann begeisterten. Florian und Jannis demonstrierten, welche Möglichkeiten ein elektronisches Schulbuch bietet. Jule und Tom gaben Einblicke, wie sie mit den digitalen Medien eine Präsentation für den Unterricht vorbereiten. Schließlich durfte auch die Ministerin selbst mit der Lernplattform „Kahoot!“ spielen, die Unterrichtsstoff abfragt. Die Landtagsabgeordneten Karl Zimmermann (CDU) und Andreas Schwarz (Grüne) gingen als Team „Jimmy/Andi“ ins Rennen, Ministerin Eisenmann als „Nanni“. Auch Bürgermeister Ruppaner und der Bundestagsabgeordnete Markus Grübel (CDU) machten als Einzelkämpfer mit, wobei sich alle dem grün-schwarzen Bündnis geschlagen geben mussten. Spaß hatten alle beim Spiel. Als dann Musiklehrer Christian Eiberger mit einer App die Jungen und Mädchen musizieren ließ und wunderbar sang, waren die Beteiligten von den Möglichkeiten digitaler Medien im Unterricht verblüfft. Burgschul-Lehrer Stefan Raaf, der beim Kreismedienzentrum für die Netzberatung der Schulen zuständig ist, berichtete von Erfahrungen mit Schulbuchverlagen. Da wünscht er sich noch mehr und innovativere Konzepte und Möglichkeiten. Da sieht die Kultusministerin deutliche Defizite. Die Arbeit mit Tablets ermöglicht nach den Worten des Bürgermeisters auch Lernmittelfreiheit für alle Schüler.

Dass die Pionierleistung bei der Medienbildung für die Gemeinde ein Kraftakt war, unterstrich Bürgermeister Ruppaner beim anschließenden Neujahrsempfang der Gemeinde in der Eintrachthalle. „Gemeinsam mit der Burgschule haben wir uns für den neuen Weg entschlossen - finanziert aus Mitteln der Gemeinde.“ Ruppaner appellierte an die Ministerin, die Kommunen bei solchen Projekten mehr zu unterstützen. „Persönlich würde ich mir wünschen, dass sich die Zuständigkeitsfragen zwischen Bund und Land bald klären ließen und wir für solche und künftige Maßnahmen zeitnah unbürokratische Förderrichtlinien bekommen könnten.“ Die Schulung der Pädagogen müsse verbessert werden. Netzwerkkompetenzen sind für Ruppaner die Aufgabe der Zukunft. Damit müsse man möglichst früh beginnen.