Esslingen. Bei einer Tasse Kaffee oder Tee ungezwungen ins Gespräch zu kommen - das ist Ziel der Aktion, die das Esslinger Jobcenter gemeinsam mit dem Kreisdiakonieverband im Landkreis (KDV) nun zum zweiten Mal veranstaltet hat. Klienten der Behörde mischten sich rund um das Café-Tee-Mobil des KDV im angeregten Gespräch mit Mitarbeitern von Jobcenter und Diakonie. Sorgen und Nöte oder besondere Anliegen konnten so unbürokratisch besprochen werden. „Es tut gut, sich auf Augenhöhe zu begegnen“, sagt Astrid Mast, die Geschäftsführerin des Jobcenters. Dass sich die Arbeit von Jobcenter und Diakonie ergänzen können, betonte KDV-Geschäftsführer Eberhard Haußmann: „Wir suchen gemeinsam nach Lösungen für Menschen ohne Arbeit.“
Besonders im Fokus stehen dabei Familien. Mehr als 400 betreut das Team um Arbeitsvermittlerin Berna Taskesen. „Wir haben sowohl Eltern als auch Kinder im Blick“, erklärt sie. Ziel sei vor allem, dass die jungen Menschen gut in Ausbildung und Beruf kommen. Oft hätten Eltern damit selbst keine Erfahrung, so Mast. „Manche Familien brauchen intensivere Begleitung als andere, weil sie viele unterschiedliche Probleme haben“, erklärt Taskesen. Für sie gibt es seit einem halben Jahr das Projekt „Familiencoaching“. 15 Familien mit Kindern zwischen 13 und 19 Jahren werden von geschulten Sozialarbeitern betreut.
Während das Team um Taskesen sich vor allem um die Förderung von Familien bemüht, kümmert sich ein anderes Team speziell um die Arbeitsvermittlung für Geflüchtete. Diese seien in aller Regel hoch motiviert und dankbar für die Hilfe des Jobcenters, sagt Bereichsleiterin Nadine Woyack.
Für eine echte Win-win-Situation hält Mast derweil ein Projekt, das Geflüchtete auf eine Qualifizierung zum Bus- oder LKW-Fahrer vorbereitet. „Diese Fahrer sind unheimlich gefragt“, weiß die Behördenchefin. Rund 20 Prozent der Hilfeberechtigten des Jobcenters sind Geflüchtete. Ende des Jahres werden circa 40 Prozent von ihnen in feste Arbeit integriert sein, so Mast. 350 junge Menschen wurden dieses Jahr vom Jobcenter vermittelt, rund 170 davon waren Geflüchtete. Ulrike Rapp-Hirrlinger