Zwischen Neckar und Alb

Fasnetfans überrollen Wernau

Fasching Alles voller Narren: Am Samstag war in der Stadt am Neckar Ausnahmezustand angesagt. Zehntausende Menschen feiern friedlich. Ein paar Betrunkene machen Ärger.

Foto: Markus Brändli
Foto: Markus Brändli

Wenn die Kirchheimer Straße in Wernau plötzlich von Tieren, Monstern und bunten Gestalten statt von Autos bevölkert wird, ist jedem klar: Es ist Fasnetssamstag. Das Event lockte am Samstag circa 30 000 Besucher und über 3 500 Hästräger und Guggenmusiker in die Gemeinde am Neckar. Schon lange bevor sich der Umzug in Bewegung setzte, flanierten Häschen, Tiger, Zebras und der eine oder andere Pinguin in friedlicher Koexistenz die Straße entlang.

Den Narrenumzug führen traditionell zwei Wernauer Figuren an: der Büttel, der mit lautem Geschell den Weg frei macht, und der Till. Er steht für die Narren und Possenreißer, die bei Hofe die Einzigen waren, die den Herrschern die Meinung sagen konnten. Ihnen folgte am Samstag eine bunte Schar an Hexen, schauerlichen Kreaturen und fantasievoll verkleideten Kindergartengruppen. Die Besucher in der ersten Reihe beo­bachteten das Geschehen im Konfettiregen und liefen dabei ständig Gefahr, von zotteligen Monstern oder anderen Gestalten entführt zu werden. Einige Anwohner mit Balkon nutzten ihren Logenplatz, um die dutzenden von Gruppen von oben beobachten zu können – zum Entdecken gab‘s genug.

Obwohl beim Umzug zunächst alles ohne besondere Vorkommnisse verlief, liest sich die Bilanz der Polizei weniger schön als das bunte Treiben am Nachmittag: Bei Partys in der Wernauer Innenstadt musste sie eigenen Angaben zufolge mehrmals einschreiten. Es kam zu mehreren Körperverletzungen, in der Regel waren Betrunkene involviert. So wurde gegen 16 Uhr ein 54-jähriger Wernauer von einer fünfköpfigen Gruppe niedergeschlagen. Der Mann hatte einen der Beteiligten angesprochen, der gegen sein Auto urinierte. Gegen 19 Uhr geriet ein 20-Jähriger mit einem Sicherheitsdienst-Mitarbeiter in Streit, nachdem der den Betrunkenen aus der Bar verweisen wollte. Die Polizei musste kommen. Ein 46-jähriger Betrunkener wurde außerdem gegen 20.40 Uhr von einem Rettungswagen erwischt, als er plötzlich aus einem Auto ausstieg. Er stürzte zu Boden und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Betrunkener wirft Stühle

Gefährlich für Passanten wurde es gegen 1 Uhr nachts, als ein stark alkoholisierter Fellbacher ausrastete und mehrere Metallstühle durch die Gegend warf. Als die Polizei ihn in Gewahrsam nehmen wollte, griff er die Beamten an und wehrte sich heftig. Ein 13-jähriger Junge musste im Verlauf des Abends mit einer Alkoholvergiftung in eine Kinderklinik gebracht werden. Markus Brändli

 

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