Zwischen Neckar und Alb
Fast bereit für Skifahrer: Die Alb in freudiger Erwartung

Wintersport Auf der Schwäbischen Alb ist der erste Schnee gefallen. Noch reicht die dünne weiße Decke nicht zum Skifahren und Langlaufen, doch die Weichen dafür sind gestellt. Von Thomas Schorradt

Wintersportfans im Kreis können ihre Snowboards und Ski langsam schon mal aus dem Keller holen und die Kufen der Rodelschlitten entrosten. Auf der Schwäbischen Alb kündet eine feine Puderdecke von künftigen Winterfreuden. Pünktlich zum ersten Schneefall baumeln die Liftbügel beispielsweise an den beiden Schleppliften an der Pfulb. Noch lässt die dünne Schneedecke weder
 

Wir freuen uns, in der Coronazeit
​​​​​​ein Angebot im Freien bieten zu können.
Martin Gienger
Ranger

 

Skifahren am Hang zu, noch lohnt es sich, die Langlaufski anzuschnallen. Trotzdem haben Skiliftbetreiber und Loipenspurer die Weichen schon gestellt.

„Wir haben gerade eben die letzten Wegweiser entlang der Loipen aufgestellt. Unsere Internetseite und das Schneetelefon werden von jetzt an wieder täglich aktualisiert“, sagt Martin Gienger, der Ranger in Diensten des Landkreises Esslingen. Er, sein Kollege Steffen Wachter und der Landschaftspfleger Daniel Devaux sind für insgesamt mehr als 30 Kilometer gespurte Langlaufloipen auf der Schopflocher Alb und bei Erkenbrechtsweiler zuständig.

Noch aber bleiben der Pistenbully und das Loipenspurgerät im Schuppen. „Sechs Zentimeter Schnee sind zu wenig. An vielen Stellen guckt das Gras noch raus“, sagt Gienger. Über Nacht ist bereits mancherorts Schnee gefallen. Sobald es die Schneelage zulässt, rücken er und seine beiden Kollegen aus. Um die Sicherheit der Schneesportlerinnen und Schneesportler zu gewährleisten, beugen sich selbst die Loipen dem Corona-Diktat: Damit sich die Langläufer auf ihrer Runde nicht zu nahe kommen, wird in diesem Winter die Skating-Spur erstmals zwischen die beiden klassischen Spuren gelegt.

Während die Langläufer auf jeden Fall auf der sicheren Seite sind, schauen die Alpinfreunde mit gemischten Gefühlen auf den kommenden Winter. „Wir hoffen bisher auf einen normalen Skibetrieb“, sagt Kriszina Keim, die im Auftrag der „Arbeg Wernau“ für den Ski- und Freizeitbetrieb an der Pfulb verantwortlich ist. Seit Januar 2020 hat die Einrichtung für Menschen mit Behinderung an der Pfulb das Sagen. Erklärtes Ziel ist es, das Sportangebot des beliebten Ausflugsziels im Biosphärengebiet Schwäbische Alb für Menschen mit und ohne Handicap noch weiter auszubauen. 

Der vergangene Winter hatte das Engagement des neuen Pächters gleich auf eine schwere Belastungsprobe gestellt. Ein klassischer Skibetrieb war nicht möglich. Wegen der Corona-Auflagen konnten die Wintersportfreunde den Lift nur stunden- und haushaltsweise mieten.

An der Pfulb warten zwei Skilifte auf Gäste. „Wir haben die Anlage vorbereitet und frisch vom Tüv abnehmen lassen“, sagt Kriszina Keim. Sobald der Schnee am Hang 30 Zentimeter hoch liegt, wird präpariert und der Lift angeworfen. Wer vorher schon Winterluft schnuppern will, muss zumindest an den Wochenenden nicht darben: Die Skihütte hat am Freitag von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Am Samstag und Sonntag startet der Betrieb schon um 10 Uhr.

In der kleinen Gaststätte, wie später auch am Lift, arbeiten vor allem Menschen mit Behinderung. „Wir schenken Glühwein und Kinderpunsch aus. Außerdem gibt es selbst gefertigte Maultaschen und Kuchen“, rührt die Chefin schon mal die Werbetrommel.