Zwischen Neckar und Alb

Fernbahnhof in Nürtingen wegen S 21?

Verkehr Matthias Gastel und die Gemeinderatsfraktion von Nürtinger Liste/Grüne-Basis NT hoffen auf ein Reisezentrum.

Nürtingen. Die Nürtinger Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat die Hoffnung auf die Wiedereröffnung eines Reisezentrums im Nürtinger Bahnhof noch nicht aufgegeben. Bereits Mitte Mai habe die Nürtinger Liste/Grüne-Basis NT ihre Abgeordneten in Bund und Land aufgefordert, sich für den Erhalt des Reisezentrums in Nürtingen einzusetzen. „Unterstützung wurde zugesagt“, teilt die Fraktionsvorsitzende Claudia Himmer mit. „Nun, nach Gesprächen mit dem Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel und dem Regionalrat Philipp Buchholz, ergeben sich völlig neue Aspekte.“

Im neuesten Entwurf des Zielfahrplans, der mit Fertigstellung von Stuttgart 21 in Fahrt kommen solle, sei Nürtingen als End-, Start- beziehungsweise Haltepunkt für zwei Fernverkehrsverbindungen vorgesehen. Werde dieser Zielfahrplan umgesetzt, benötige Nürtingen nicht nur ein Reisezentrum, sondern insgesamt einen attraktiveren Bahnhof. „Ziele sind dort unter anderem ein neues Mobilitätszentrum und eine bessere Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt“, sagt Himmer.

Auch der Bundestagsabgeordnete von den Grünen, Matthias Gastel, sieht gute Chancen, den Nürtinger Bahnhof aufzuwerten. Vor einigen Tagen sei in Berlin der dritte Zielfahrplan für die Realisierung des Deutschland-Taktes vorgestellt worden. Dieser solle bis in die 2030er-Jahre umgesetzt werden. Dieser Plan, so Gastel, weise auch für Nürtingen Veränderungen aus. Der Bundestagsabgeordnete der Grünen, gleichzeitig deren bahnpolitischer Sprecher, hat den Zielfahrplan speziell für Nürtingen ausgewertet.

Von Nürtingen bis nach Hamburg

Fünf Züge pro Stunde und Richtung würden in Nürtingen in Zukunft halten. Davon zwei Regionalzüge durchs Neckartal von und nach Stuttgart. Hinzu kämen zwei Regionalzüge über den Flughafen von/nach Stuttgart beziehungsweise Tübingen/Sigmaringen sowie alle zwei Stunden ein Fernzug von und nach Tübingen beziehungsweise Mannheim/Amsterdam. Außerdem alle zwei Stunden ein Fernzug von und nach Halle/Hamburg sowie stündlich ein Fernzug abwechselnd von und nach Kassel/Hamburg und Düsseldorf/Berlin.

Dass das, was auf dem Papier sehr gut aussehe, auch tatsächlich aufs Gleis gesetzt werden könne, setze noch einige politische Klärungsprozesse voraus, räumt Gastel ein. Dazu gehöre, dass der Bund klar aussage, wie das unterstellte Fernverkehrsangebot tatsächlich sichergestellt werden kann. pm