Zwischen Neckar und Alb

Firma in sechster Generation

Handel Die Firma Mayer und Sohn feiert ihr 175-jähriges Bestehen und zählt damit zu den ältesten Betrieben in Nürtingen.

Nürtingen. Ein seltenes Jubiläum kann die Firma Mayer und Sohn in diesem Jahr feiern. Sie besteht seit 175 Jahren. Als Schmiedemeister Christoph Mayer 1844 das Unternehmen in Oberensingen gründete, wurden Schmiedearbeiten und Hufbeschlag betrieben, so ist es in der Firmenchronik zu lesen. Es folgten drei weitere Generationen, die sich auf die Herstellung von Rübenmühlen, Obstmühlen und Obstpressen konzentrierten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Handel mit Landmaschinen und deren Reparatur aufgenommen. In den 60er- und 70er-Jahren, als die Landwirtschaft zurückging, wurde das Sortiment um Motorsägen, Rasenmäher, Garten- und Forstgeräte erweitert.

1986 wurde das Geschäft durch Helmut Mayer von seinem Vater Gottlob übernommen. Er leitet den Betrieb heute noch, gemeinsam mit seinem Sohn Thorsten, der seit 2002 als Landmaschinenmechanikermeister dort arbeitet und seit 2017 ebenfalls Geschäftsführer ist. Damit ist die Firma in sechster Generation in Familienhand. Eine stolze Leistung, wie auch Christoph Nold, Leitender Geschäftsführer der IHK Esslingen-Nürtingen, bei seinem Besuch heraushob: „Es ist ein sehr außergewöhnliches Jubiläum. Das Unternehmen hat es geschafft, sich immer wieder dem Markt anzupassen.“

Stetiges Wachstum

Im Lauf der Jahre wurde immer wieder investiert und erweitert, 1988 mit einem Erweiterungsbau mit Ausstellungsraum, Ersatzteillager, Büro und Verwaltung. 1994 kam ein zweistöckiges Lager- und Ausstellungsgebäude dazu. 2015 wurde die Werkstatt komplett neu gebaut und modernisiert.

Neben den beiden Chefs ist noch ein weiterer Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsführer Thorsten Mayer würde gern noch einen Facharbeiter einstellen, auch, weil Helmut Mayer sich mit 68 Jahren gerne langsam zurückziehen würde. Allein: den Fachkräftemangel bekommt auch das Oberensinger Unternehmen zu spüren.

Heute zählen Garten-, Forst- und Kommunalgeräte wie Kleinschlepper, Großflächenmäher oder Kehrmaschinen zum Programm, ebenso wie Maschinen für den gewerblichen Garten- und Landschaftsbau. 70 Prozent der Kundschaft sind Privatkunden, berichtet Thorsten Mayer. Vor allem im Gartensegment ist aktuell der nächste große Umbruch voll im Gange, nämlich der Einzug der Akkutechnologie. Vergangenes Jahr waren bereits 40 Prozent der verkauften Rasenmäher akkubetrieben, so Mayer. Mit dem Neubau der Werkstatt habe man sich auch auf diese Entwicklung ausgerichtet. Somit ist das Unternehmen für diesen Wandel ebenfalls gut gerüstet. Henrik Sauer