Zwischen Neckar und Alb
„Flammende Sterne“: Der Himmel darf wieder funkeln

Großveranstaltung Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause gibt es im August wieder das Feuerwerksfestival „Flammende Sterne“ in Ostfildern. Von Harald Flößer

Vor zwei Jahren setzte die Pandemie einer Traditionsveranstaltung in Ostfildern ein vorläufiges Ende: Die für August 2020 vorgesehene 18. Auflage des Feuerwerksfestival „Flammende Sterne“ musste abgesagt werden. Mittlerweile sind die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben. Großveranstaltungen wie das Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen dürfen wieder stattfinden. Das gilt auch für die „Flammenden Sterne“. Im Augenblick steht einem Neubeginn nichts im Wege. Deshalb hat die MCE Ideenschmiede, die das Festival organisiert, bereits mit dem Ticketverkauf begonnen. „Die Lust der Leute auf spektakuläre Inszenierungen ist groß“, sagt Gesellschafter Jürgen Wünsche. „Viele scharren schon mit den Füßen und fragen nach Karten.“ Wie früher wird es wieder drei Feuerwerksabende geben. Und zwar von Freitag, 19. August, bis Sonntag, 21. August.

 

Die Lust der Leute auf spektakuläre Inszenierungen ist groß.
Jürgen Wünsche
Organisator der „Flammenden Sterne“

 

Vor der Coronakrise hatte es Diskussionen um die Zukunft der Veranstaltung gegeben. Ausgelöst wurden diese, nachdem die Stadt Konstanz als erste deutsche Kommune den Klimanotstand ausgerufen hatte. Wegen der vermeintlich hohen Umweltbelastung durch die Feuerwerkskörper plante man im Rathaus der Bodenseestadt, das traditionelle Seenachtsfest künftig ohne Feuerwerk über die Bühne gehen zu lassen. Doch kam man von diesem Vorhaben wieder ab. Bei einer Online-Befragung votierte eine große Mehrheit dafür, an der spektakulären Inszenierung am Himmel über dem See festzuhalten. Eine Neuauflage des Konstanzer Seenachtsfest inklusive Feuerwerk wird es am Samstag, 13. August, geben.

Auch in und um Ostfildern meldeten sich damals viele Kritiker zu Wort und forderten, aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes auf die „Flammenden Sterne“ zu verzichten. Jürgen Wünsche von der MCE Ideenschmied hatte schon damals darauf verwiesen, dass von den Feuerwerkskörpern an den drei Tagen nur eine verschwindend geringe Belastung durch Feinstaub und Kohlendioxid ausgehe. Das habe sich längst durch Untersuchungen bestätigt, sagt er. Der Verband der Pyrotechniker hätte das Thema von Anfang an viel offensiver angehen sollen.

Im Ostfilderner Rathaus ist von der damaligen Skepsis augenblicklich nichts mehr zu spüren. Weil der bis 2023 laufende Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Veranstalter wegen Corona nicht eingehalten werden konnte, habe man im Jahr 2020 einen neuen Kontrakt geschlossen, berichtet Ostfilderns Erster Bürgermeister Rainer Lechner. Den dort getroffenen Vereinbarungen für zwei weitere Veranstaltungen komme man nun nach. Wenn die Pandemie den Veranstaltern keinen Strich durch die Rechnung macht, werden diese 2022 und 2023 stattfinden. „Was wir vertraglich vereinbart haben, halten wir auch ein“, betont Lechner. Er selbst steht auch aus einem anderen Grund hinter dem Feuerwerksfestival. Die Veranstaltung habe für Ostfildern einen „besonderen Wert“, sagt er. Die „Flammenden Sterne“ seien ein großer Werbeträger für die Stadt.

Besucherströme steuern

Um eine Überfüllung des Geländes zu verhindern, werden die Tickets erstmals an einen bestimmten Veranstaltungstag gebunden sein. Bisher konnte man das individuell entscheiden. Die Folge: An Abenden mit gutem Wetter war der Ansturm wesentlich stärker als an Abenden mit niedrigen Temperaturen und Regen. „Mit der neuen Regelung können wir die Besucherströme selbst besser streuen“, sagt Jürgen Wünsche. Der Erste Bürgermeister Lechner ist ebenfalls überzeugt, dass diese Neuerung sinnvoll ist. In den vergangenen Jahren habe man das Sicherheitskonzept für die Großveranstaltung stetig verbessert. Ziel sei es, maximal 25 000 Menschen an einem Abend auf die Festwiese am Rande des Scharnhauser Parks zu lassen. „Mit der neuen Regelung bleiben wir sowieso unter dieser Marke“, ist er überzeugt.

In der Vergangenheit pilgerten bei schönem Wetter schon mal 50 000 Gäste und mehr an einem Wochenende zu den „Flammenden Sternen“. Doch die Veranstalter erlebten auch so manche Pleite, wenn das komplette Wochenende verregnet und kühl war. Kaum eine andere Veranstaltung ist so wetterabhängig wie das Feuerwerksfestival.

 

Das Programm im Scharnhäuser Park

Drei Feuerwerke: Herzstücke auch der 18. Auflage der „Flammenden Sterne“ vom 19. bis 21. August im Scharnhauser Park sind die drei Musikfeuerwerke. An jedem Abend sehen die Besucher wieder einen Wettbewerbsbeitrag in Form einer 20-minütigen, zu Musik choreografierten Himmelsshow. Welches Team am Ende auf dem Siegertreppchen steht, entscheidet eine Fachjury. Livemusik und

Markt: Um das sommerliche Festival-Feeling weiter abzurunden, spielt beim internationalen Feuerwerksfestival auf verschiedenen Bühnen Livemusik. Es starten zahlreiche Heißluftballons, im Parkgelände treten Künstler auf, und in der Lounge-Area gibt es Longdrinks und Entspannung. Ein Markt ist ebenso Bestandteil des Programms wie auch das Familienprogramm und eine faszinierende Illumination des gesamten Parkgeländes. Gastronomen in weißen Pagodenzelten und Foodtrucks bieten eine große Auswahl an Speisen und Getränken an.

Kartenverkauf: Eintrittskarten für das Feuerwerksfestival gibt es ab sofort online unter www.flammende-sterne.de. Auch die Tickets für Sitzplätze und den VIP-Bereich auf dem Festgelände sind dort erhältlich. hf