Zwischen Neckar und Alb

Flüchtlinge dürfen aus Hallen ausziehen

Weniger Asylbewerber für den Landkreis

Die Zahl der Flüchtlinge im Landkreis Esslingen geht zurück. Die drei Kreissporthallen sollen deshalb frei gemacht werden.

Kreis Esslingen. Waren es im Januar noch 842 Asylsuchende, die dem Landkreis Esslingen zur Erstunterbringung zugewiesen wurden, so sind es seit Februar gleichbleibend um die 300 Flüchtlinge, die ankommen. Das ermöglicht es dem Kreis, sein Soll an Aufnahmequote gegenüber dem Land abzubauen. Als nächster Schritt sollen die drei Kreissporthallen geräumt werden.

Die Zahlen lagen beim obligatorischen Bericht im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags vor. Auch in den Landeserstaufnahmestellen kommen deutlich weniger Flüchtlinge an, die Zahl sank von Januar mit rund 15 000 Menschen über Februar – 10 189 – bis auf 3 317 im März kontinuierlich, im Mai kamen noch 2 703 Flüchtlinge in Baden-Württemberg an.

Bis Ende Mai waren insgesamt 5 515 Plätze des Landkreises Esslingen belegt. Die Kreisverwaltung rechnete bis Ende des Jahres mit 7 788 zur Verfügung stehenden Plätzen, von denen allerdings 700 wieder wegfallen, weil ab August, auf dem Nürtinger Säer bereits schon früher, die Turnhallen frei gemacht werden sollen. Weitere 2 246 Plätze sind in Vorbereitung und können voraussichtlich noch in diesem beziehungsweise im ersten Halbjahr 2017 fertiggestellt werden.

Landrat Heinz Eininger wies aber auch darauf hin, dass nach den Erfahrungen der letzten Jahre die Zahl der Flüchtlinge jeweils im Herbst zunimmt. Allerdings macht weder der Bund noch das Land dazu Prognosen. Vor diesem Hintergrund müsse abgewartet werden, ob man auf weitere prekäre Unterkünfte wie zum Beispiel Zelthallen verzichten könne.

Bis Ende Mai wurden 311 Flüchtlinge in Anschlussunterbringungen in Kommunen überwiesen, weitere 186 Flüchtlinge fanden privat eine Unterkunft. Die Kreisverwaltung rechnet mit 3 000 weiteren Flüchtlingen, die noch in diesem Jahr in Anschlussunterbringungen übersiedeln sollen.

Die Verwaltung hat mit Vertretern der Kommunen und der im Kreis ansässigen Wohnbaugenossenschaften Möglichkeiten der Wohnraumversorgung ausgelotet. Die Genossenschaften wollen in der Bürgermeisterversammlung voraussichtlich noch vor der Sommerpause ein Konzept zur schnellen Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vorstellen. Landrat Eininger betonte: „Gemeinsam mit Kreditinstituten haben die Genossenschaften schnell reagiert und wollen den Kommunen als Dienstleister zur Seite stehen.“