Zwischen Neckar und Alb

Für die Menschen tun sie sich zusammen

Kirche Katholischer Dekanatsrat trifft sich mit Vertretern der evangelischen Bezirkssynode.

Esslingen. „Lasset uns gemeinsam“ sangen die rund 60 Versammelten vierstimmig im Kanon. Zum ersten Mal trafen sich vergangene Woche die kirchlichen Ehrenamtsgremien im Landkreis Esslingen zu einer gemeinsamen ökumenischen Sitzung. Der katholische Dekanatsrat hatte Vertreter und Vertreterinnen der vier evangelischen Kirchenbezirksausschüsse nach Plochingen eingeladen. Im Mittelpunkt stand der Austausch, gemeinsam als Christen im Landkreis Esslingen zu wirken und präsent zu sein.

Über Gemeinsamkeiten und Unterschiede tauschten sich die Teilnehmer rege aus, bevor Bürgermeister Steffen Weigel als Kreistagsmitglied referierte. „Kirche muss in dieser zunehmend säkularen Welt zusammenstehen“, begann Weigel sein Impulsreferat. Die beiden großen Kirchen, wie auch die Politik, versteht er als „Reparaturbetrieb“ der Gesellschaft. Eine der gemeinsamen Aufgaben sei es, den Menschen Perspektiven zu geben. Er sieht eine Herausforderung darin, für einen Gleichklang im sozialen Bereich zu sorgen. Weigel gab zu bedenken, dass der Solidaritätsgedanke immer schwerer zu vermitteln sei. Von daher sieht er den Auftrag der Kirchen klar in deren Einsatz für Solidarität und sozialen Zusammenhalt.

Dass Kirche auch bei ethischen Fragen bezüglich der Würde des Menschen im Alter und in Krankheit einen Auftrag hat, verdeutlichte Dr. Abele aus Ostfildern. Er diskutierte mit Teilnehmenden über die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. Gerade in den Kirchengemeinden können Kontakte hergestellt werden zwischen Jung und Alt, um allen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und möglichst lange zu erhalten. In der Themengruppe „Armut“ bestätigten die Teilnehmenden, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. Mit Sorge wurde auch über die zunehmende Altersarmut diskutiert. Darüber hinaus war man sich einig, dass es viele gute Angebote im Dekanat und den Kirchenbezirken gibt: Secondhand- oder Tafelläden, der Vinzenztreff oder die Vesperkirchen. Am Ende brachten die Versammelten noch das ins Bild, was über den Abend hinweg gewachsen ist: ein gemeinsames Foto als Ausdruck des miteinander Einstehens für das Wohl der Menschen.Ute Rieck