Zwischen Neckar und Alb

Für eine offene und faire Gesellschaft

Kirche Die Katholiken im Dekanat Esslingen-Nürtingen suchen Antworten gegen die Angst vor sozialem Abstieg.

Wendlingen. Dass die Schere zwischen Arm und Reich auch in Deutschland immer weiter aufgeht, ist für viele täglich spürbar. Dass vor diesem Hintergrund Menschen Angst haben vor sozialem und wirtschaftlichem Abstieg, ist verständlich.

Der Dekanatsrat im katholischen Dekanat Esslingen-Nürtingen hat sich daher seiner letzten Sitzung in Wendlingen dem aktuellen Thema gestellt. Als Fachreferent war Bernhard Bosold eingeladen. Er ist Vorstandsmitglied der Katholischen Erwachsenenbildung im Landkreis Reutlingen und ehemaliger Referent in der Hauptabteilung Schulen der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Bosold machte in seinem Impulsreferat deutlich, dass das Ziel einer weltoffenen Gesellschaft nicht zur Disposition steht. Dabei ist die gottgegebene Würde jeder einzelnen Person für Christen ein zentraler Wert. Politische Parteien und Gruppierungen, die mit nationalen und rassistischen Parolen Ängste, Hass und Vorurteile schüren, seien mit einer christlichen Perspektive nicht zu vereinbaren. Gleichwohl gilt es die Sorgen vieler Menschen ernst zu nehmen, angesichts der sich rasant verändernden Gesellschaft zum Beispiel der Angst vor sozialem und finanziellem Abstieg. Es gibt keine einfachen Antworten auf schwierige Fragen. Bosold mahnte zum Abschluss: „Die noch so verstehbaren Sorgen der Menschen rechtfertigen nicht jede Antwort.“

Die anschließende Diskussion machte deutlich, dass es für Kirchengemeinden eine hohe Herausforderung bedeutet, die Ängste der Menschen aufzugreifen und gemeinsam nach Wegen zu suchen, diesen zu begegnen. Einig waren sich die Mitglieder des Dekanatsrates, dass sie als Christen „fremden“ und anderen Traditionen mit Respekt und Fairness begegnen wollen.pm