Zwischen Neckar und Alb

Geburtstag feiern ohne Gäste

Jahrestag Vor 25 Jahren wurde das Freilichtmuseum des Landkreises Esslingen in Beuren offiziell eingeweiht.

Beuren. Das Freilichtmuseum in Beuren wurde als siebtes regionales ländliches Freilichtmuseum in Baden-Württemberg vor 25 Jahren, am 12. Mai 1995, feierlich eingeweiht. Zum Jubiläum können jetzt keine Gäste kommen. Aus Gründen des Infektionsschutzes muss das Museumsdorf aktuell geschlossen bleiben.

Anfangs konnten zunächst acht Häuser besichtigt werden. Heute hat sich das Museumsdorf mit seinen 25 Gebäuden zu einer anerkannten Bildungseinrichtung zur ländlichen Geschichte Württembergs mit mehr als 70 000 Besuchern pro Saison gemausert. „Der kontinuierliche Ausbau bedeutet immer wieder aufs Neue einen Kraftakt, der sich auf vielfache Weise lohnt“, betonte Landrat Heinz Eininger. „Mit seinen begehbaren Originalgebäuden und einem ambitionierten Kulturprogramm ist das Freilichtmuseum einzigartig in der Region und genießt einen ausgezeichneten Ruf.“

Zeugnisse der Baugeschichte

Der Anstoß zum Aufbau des Freilichtmuseums kam damals von der Landesregierung. Für das Einzugsgebiet Schwäbische Alb suchte das Land einen Museumsträger. In einer wissenschaftlichen Studie wurden 1980 die Chancen für die Realisierung eines derartigen Projektes im Landkreis Esslingen geprüft. Gleichzeitig wurden mehrere Gebäude für das zukünftige Freilichtmuseum im Kreis Esslingen abgebaut. Die angespannte Haushaltslage ließ das Projekt 1982 zunächst scheitern. Drei Jahre später griffen die Gremien des Kreistages das Projekt wieder auf. Die Gemeinde Beuren bewarb sich als Standortgemeinde für das siebte Freilichtmuseum in Baden-Württemberg und bekam den Zuschlag.

Am 12. Mai 1995 weihte der damalige Landrat Hans-Peter Braun gemeinsam mit Ministerin Brigitte Unger-Soyka das Museumsdorf offiziell ein. Der Festvortrag der Volkskunde-Professorin Chris­tel Köhle-Hezinger stand unter dem Motto „Vom Schandfleck zum Schmuckstück“. Er zeichnete die beeindruckende Wandlung der historischen Gebäude im Zuge ihrer Umsetzung ins Freilichtmuseum nach. An ihren ursprünglichen Standorten waren diese unscheinbar und wirkten verwahr­lost. Ihr historischer Wert als wertvolle Zeugnisse der Baugeschichte kam durch die Restaurierung und didaktische Aufbereitung ans Tageslicht. Die Kreisbildstelle hielt die offizielle Eröffnung des Freilichtmuseums in einem Videofilm fest, der zwischenzeitlich digitalisiert wurde und sich als historisches Dokument im Archiv des Freilichtmuseums befindet. Seit dem 13. Mai 1995 verfolgen Gäs­te am Albtrauf anschaulich den kontinuierlichen Ausbau des Museums mit.pm