Die Planungen für den neuen Wohnmobilstellplatz bei der Panoramatherme in Beuren sind ein weiteres Stück vorangekommen. Der Gemeinderat hat einstimmig das Einvernehmen zum Bauantrag erteilt. 58 Standplätze soll er haben nebst „Anlagen zur Ver- und Entsorgung der Standplätze“, die „mit dauerhaft wasserdurchlässigen Belägen als Schotterrasen hergestellt“ werden – so steht es in der Baugenehmigung für den Wohnmobilstellplatz an der Panoramatherme, die der Gemeinderat vor zahlreichen Besuchern der Sitzung in der Kelter absegnete. Das Oberflächenwasser gepuffert und in den Mischwasserkanal abgeleitet werden. Die Zufahrt soll mit einer Schrankenanlage ausgestattet werden.
In dem Empfangsgebäude mit 180 Quadratmeter Grundfläche sollen barrierefreie Waschräume, Duschen, Toiletten, ein Wickeltisch, Spülmöglichkeiten für Geschirr, Waschmaschine und Trockner sowie ein Büroraum, ein Traforaum, ein Technikraum und ein Putzraum/Lager Platz finden. Auf dem Pultdach wird über die gesamte Fläche eine Fotovoltaikanlage eingebaut.
Ingenieur Andreas Joos erläuterte in der Sitzung, wie für die Heizung des Wohnmobilstellplatz-Gebäudes das 30 Grad Celsius warme Abwasser der Panoramatherme genutzt werden kann. Für die nötigen Leitungen und Tiefbauarbeiten rechnet der Ingenieur mit knapp 53 000 Euro Kosten. Das Friedhofsgebäude könne mit der Leitung noch mitversorgt werden. Nötig sei für die Heizung dann noch eine Wasserwärmepumpe für rund 30 000 Euro. Gegenüber einer Pelletsheizung oder einer Flüssiggasheizung würden dann aber die Betriebskosten deutlich günstiger, so Joos. „Auch der Klimaschutz spielt für uns eine Rolle“, betonte Bürgermeister Daniel Gluiber. „Wir würden keine fossilen Brennstoffe verbrennen.“
Daniel Schäfer (Freie Wähler) regte an, das warme Abwasser der Therme zusätzlich für die Versorgung des Feuerwehrhauses zu nutzen. Cornelia Jathe (CDU) würde zudem gerne auch noch die Häuser am Friedensweg, das „Schlosscafé“ und die Aussegnungshalle auf diese Art beheizen. Fraktionskollege Bernhard Klaß sah es genauso: „Bis jetzt läuft das warme Wasser im wahrsten Sinne des Wortes den Bach runter. Das Abwasser ist geeignet dazu, ihm die Wärme zu entziehen.“ Ingenieur Joos versprach, mögliche weitere Leitungen zum Friedensweg zu prüfen, wofür sich das Gremium ebenfalls einstimmig aussprach.
Regenwasser reicht für die Spülung der Toiletten aus
Bereits geprüft hat der Ingenieur die Nutzung der Dachabwässer des geplanten Empfangsgebäudes über eine 15-Kubikmeter-Zisterne für die Toilettenspülung. Im Jahr würden auf diese Weise 200 000 Liter Regenwasser zusammenkommen. Exakt dies sei voraussichtlich die benötigte Menge für die Toilettenspülungen. So könne bei Trinkwasser und Abwasser 670 Euro jährlich gespart werden. Die 7300 Euro Investitionskosten würden sich folglich amortisieren.
Der Rat war sich auch einig, dass nun das Planerteam die Ausschreibungs- und Werkpläne fertigt und der Bau des Wohnmobilstellplatzes sowie des Empfangs- und Sanitärgebäudes vergeben wird.