Region. Im Landkreis Esslingen könnte die Zahl der Menschen, die älter als 65 Jahre sind, bis 2035 auf 143 000 anwachsen - das sind 32 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Ihr Anteil an der Bevölkerung läge dann bei 26 Prozent. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hingewiesen. Die Gewerkschaft und fordert mehr Anstrengungen bei der Schaffung seniorengerechter Wohnungen: „Lift statt Treppe, breitere Türen für Rollator und Rollstuhl, barrierefreie Duschen - nur ein kleiner Teil der Wohnungen ist für die rasant wachsende Generation Ü65 geeignet. Das muss sich ändern“, sagt Mike Paul.
Der Bezirksvorsitzende der IG Bau Stuttgart spricht von einer „demografischen Notwendigkeit“. Es müssten nicht nur zusätzliche Seniorenwohnungen neu gebaut werden. Auch bei der altersgerechten Sanierung bestehender Wohnungen sei der Nachholbedarf groß.
Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) biete mit ihrem Programm „Altersgerecht Umbauen“ zwar Zuschüsse und Kredite. Das Fördervolumen von 150 Millionen Euro in diesem Jahr reiche aber nicht aus, kritisiert die IG Bau. Am Ende stehe die Lebensqualität Tausender Menschen im Kreis auf dem Spiel. „Es kann nicht sein, dass ein Rentner nur deshalb ins teure Pflegeheim muss, weil eine ambulante Betreuung an der seniorengerechten Ausstattung der eigenen Wohnung scheitert“, sagt Mike Paul. pm