Zwischen Neckar und Alb

Geplantes Blasmusikzentrum gedeiht

Neubau Der Landesblasmusikverband plant in Plochingen den Bau eines Musikzentrums. Dort soll auch die Geschäftsstelle einziehen. Das Gebäude soll im Sommer 2020 fertiggestellt sein. Von Thomas Krytzner

Verbandsmitglieder, Vertreter der Stadt Plochingen und die Architekten freuen sich auf den Spatenstich.Foto: Thomas Krytzner
Verbandsmitglieder, Vertreter der Stadt Plochingen und die Architekten freuen sich auf den Spatenstich.Foto: Thomas Krytzner

Rudolf Köberle, Präsident des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg, betont bei einer Pressekonferenz in Plochingen die Wichtigkeit der Musikakademie im Lande. „Baden-Württemberg ist das musikstärkste Land in Deutschland.“ In Plochingen sollen mit dem neuen Musikzentrum des Verbandes Aus- und Fortbildung gewährleistet werden.

Auch Michael Hanus, Beigeordneter der Stadt Plochingen und Vertreter des Bürgermeisters, sieht das Leuchtturmprojekt in der Eisenbahnstraße als Chance für die Zukunft. Er berichtete, dass die Erschließung des Geländes demnächst gestartet wird. „Wir nehmen über zwei Millionen Euro in die Hand, um nebst den üblichen Erschließungsarbeiten auch gleich einen Fernwärmeanschluss zu erstellen.“ Bis im Juni 2018 dauern die Arbeiten rund um das Grundstück an, dabei soll der Bau des Musikzentrums nicht behindert werden. Hanus freut sich, dass künftig Jugend und Ausbildung in der neuen Akademie stattfinden können.

Im Juli trat erstmals das Planer-Team zusammen und stellte die unzähligen Aufgaben zusammen. Architekt Marc Oei berichtet: „Verschiedene Genehmigungen sind einzuholen, Behördengänge und viele Vorbereitungsarbeiten wollen erledigt werden.“ Wenn alles gut läuft, soll demnächst der Bauantrag eingereicht werden. Die Ausschreibungen sollen vor dem Sommer erfolgen, damit nach der Ferienzeit mit dem Bau begonnen werden könne. Marc Oei betonte auch, dass mit diesem Neubau 40 Arbeitsplätze in Plochingen geschaffen werden.

Aus den Verbänden gibt es einige Mitnutzer im Musikzentrum. So wird das neue Gebäude zur Zen­trale der bundesweiten Blasmusik. Paul Locherer vom Bauausschuss des Blasmusikverbandes sprach von einem Zahnräderwerk zwischen Landesregierung, Verband und der Planung. Er zeigt sich zufrieden: „Wir sind im Zeitplan, alles ist sauber aufeinander abgestimmt.“ Auch Architekt Marc Oei sprach von einem Ausnahmeprojekt: „Seit 40 Jahren gibt es unser Büro, und nur selten gibt es Projekte, bei denen ein Rad ins andere greift und keine massiven Probleme auftauchen oder die Bauzeit verzögern.

Sand ins Getriebe könnte allerdings ein kleiner Mitbewohner streuen: die Mauereidechse. Beim Bauvorhaben Stuttgart 21 wurden diese kleinen Tiere entdeckt. 500 davon sollen ausgerechnet in der Nähe des Baugrundstückes für das Musikzentrum in Plochingen umziehen. Wie Michael Hanus und Wolfang Kissling jedoch betonten, habe die Stadt Plochingen gegen dieses Vorhaben beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim bereits Klage erhoben. Ein Urteil sei aber dieses Jahr nicht mehr zu erwarten.

Am Sonntag, 19. November, findet auf dem Baugelände an der Eisenbahnstraße der offizielle erste Spatenstich statt. Nach einem Empfang im benachbarten Feuerwehrgebäude gibt es am Abend zum 40-jährigen Jubiläum des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg ein Konzert des Landesblasorchesters.