Zwischen Neckar und Alb

Gleiches Geld für gleiche Arbeit?

Weltfrauentag Diskriminierung am Arbeitsplatz ist für viele Frauen immer noch Alltag. Die IG Metall fordert Änderungen.

Kreis Esslingen. In Deutschland sind 72 Prozent der Frauen zwischen 15 und 64 berufstätig. Das ist die gute Nachricht aus Sicht der IG Metall Esslingen. Die schlechte: Die Arbeitszeit von Frauen geht zurück, immerhin sind acht von zehn Teilzeitbeschäftigten weiblich. Dabei ist klar: Je länger jemand arbeitet und je höher das Einkommen ist, desto höher fällt die gesetzliche Rente aus, je länger eine Frau die Arbeit unterbricht oder mit schlecht bezahlter Teilzeitarbeit feststeckt, desto niedriger ist ihr Auskommen im Alter.

Dass Frauen im Durchschnitt 21 Prozent weniger Gehalt als Männer bekommen, hat mehrere Gründe: Frauen arbeiten häufig in Berufen und Betrieben, in denen weniger bezahlt wird. Sie werden oftmals benachteiligt, wenn es um Beförderung geht, und wenn Kinder zu versorgen sind, weichen viele in Teilzeit aus, um Job und Familie vereinen zu können. Für die IG Metall Esslingen sind einige Gründe nachvollziehbar. Dennoch gebe es eine Lücke, die nicht erklärbar ist: die sogenannte bereinigte Entgeltlücke, die zwischen acht und zwölf Prozent beträgt. Diese Lücke zeigt die Benachteiligung allein wegen des Geschlechts.

Für die IG Metall ist die Gehaltsgerechtigkeit eine Kernaufgabe. Tarifverträge hätten so einen großen Teil dazu beigetragen, dass dieses Ziel nähergekommen ist. Chancengleiche Entwicklungsperspektiven für Frauen stehen als Kernthema auf der Agenda. „Wir setzen uns für einen Rechtsanspruch auf Fort- oder Weiterbildung während der Elternzeit oder Pflegephase ein“, fordert Monika Heim, Sprecherin des Ortsfrauenausschusses der IG Metall Esslingen. Außerdem sollten Betroffene nach der Eltern- und Pflegezeit ein Recht auf einen gleichwertigen Job haben.pm