Zwischen Neckar und Alb

Göppingen schätzt sein Sauerwasser

Naturschätze Die Stadt plant, ein „attraktives Brunnenhaus“ an einer repräsentativen Stelle zu errichten.

Göppingen. Die Zeiten, als es zum guten Ton gehörte, dass „man“ in Göppingen zur Kur ging, im gesundheitsfördernden Wasser badete oder es literweise trank, sind lange vorbei. Dass die Göppinger allerdings die Schließung des Mineralbrunnens quasi klag- und widerstandlos hinnehmen, das empört und enttäuscht Dr. Anton Hegele sichtbar. Er nämlich trommelt für den Erhalt der Marke, dafür, dass die Stadt auch weiterhin mit ihren reichen Mineralwasservorkommen eng in Verbindung gebracht wird. Der langjährige Leiter des Naturkundlichen Museums in der ehemaligen Badherberge in Jebenhausen gab kürzlich auf Einladung der Göppinger CDU-Stadtratsfraktion einen Überblick über die Geschichte des Göppinger Wassers.

Er machte vor allem deutlich, dass, soll das Sauerwasser aus den zahlreichen, ganz unterschiedlich mineralisierten Quellen weiter fließen, schnell Entscheidungen getroffen werden müssen. Denn: „Die Zuleitungen müssen ständig gepflegt werden. Sind sie erst einmal stillgelegt, ist es vorbei mit dem Kulturschatz Göppinger Wasser.“ Wichtig sei, seine Bedeutung und den Wert „wieder in das Bewusstsein der Menschen zu bringen“.

In Göppingen fließt derzeit nur ein Brunnen in der Karls- allee. Oberbürgermeister Guido Till sagte zu, dass sich dies verbessern werde. Er machte aber unmissverständlich deutlich, dass sich die Stadt nicht unternehmerisch betätigen werde „in einem der am härtesten umkämpften Märkte überhaupt“. Auch einer Beteiligung der Stadt an einer „interessierten, finanzstarken Investorengruppe“, so ein Besucher, erteilte der OB eine Absage. Aber: „Wir möchten ein attraktives Brunnenhaus errichten an repräsentativer Stelle und so deutlich machen, dass wir die Sauerwasserstadt schlechthin sind. Wir werden so das Erbe gut weitergeben.

Sarah Schweizer von der CDU-Fraktion sprach sich dafür aus, „die Badherberge in Jebenhausen weiterzuentwickeln“. Das Ergebnis der Veranstaltung war für sie eher „ernüchternd“: „Wir müssen mit dem Status quo weiterkommen.“Margit Haas