Zwischen Neckar und Alb

Goldener Oktober auf dem Arbeitsmarkt

Statistik Die Zahl der Arbeitslosen ist im Bereich der Agentur für Arbeit Göppingen im Oktober kräftig zurückgegangen. Lieferengpässe und steigende Energiepreise könnten jedoch den positiven Trend gefährden.
Bei jungen Menschen gingen die Arbeitslosenzahlen besonders zurück, bei den unter 20-Jährigen um 31,3, bei den unter 25-Jährigen um 42,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Foto: Carsten Riedl

Im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Göppingen, also in den Landkreisen Göppingen und Esslingen, sind die Zeiten im Moment rosig. Insgesamt waren im vergangenen Monat lediglich 16 672 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein deutliches Minus im Vergleich zu September um 1052 Personen oder 5,9 Prozent. Gegenüber Oktober 2020 waren 3764 Menschen weniger arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang um 18,4 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote sank zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 3,7 Prozent.

„Seit Jahresbeginn geht die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich zurück. Selbst der im Sommer saisonal übliche Anstieg ist nahezu ausgeblieben. Der Herbst zeigt nicht nur beim Blick nach draußen in die Natur, sondern auch auf dem Arbeitsmarkt ein freundliches Gesicht“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur. Die gute Entwicklung der letzten Monate habe sich im Oktober fortgesetzt und die Zahl der Arbeitslosen sei kräftig gesunken.

Besonders erfreulich sei für die zwei von ihr betreuten Landkreise, dass der Rückgang an Arbeitlosen insgesamt stärker sei als gesamt in Baden-Württemberg und dies bei allen Personengruppen, besonders aber bei den Jüngeren. „Jedes Jahr nach den Betriebs- und Sommerferien treten die meist gut ausgebildeten jungen Leute eine neue Arbeitsstelle an, nachdem sie ihre Ausbildung im Juni und Juli beendet haben und während des Übergangs für zwei oder drei Monate arbeitslos waren“, begründet Käppel diese positive Entwicklung.

Allerdings gibt die Agentur-Chefin zu bedenken, dass die Hoffnung auf eine weitere positive Entwicklung etwas eingetrübt sei. So seien nach wie vor viele Beschäftigte in Kurzarbeit, da ihre Arbeitgeber an der Beschäftigung auch bei vorübergehend reduzierter Arbeitszeit fest hielten. Sollte dies aber nicht mehr der fall sein und ein Teil dieser Menschen ihre Arbeit verlieren, das stiege die Arbeitlosigkeit deutlich. „Wir hoffen und vertrauen auf die Wirtschaftskraft der Unternehmen im Bezirk. Im Umgang mit der Corona-Pandemie haben wir mittlerweile schon wieder deutlich mehr Normalität wiedergewonnen. Mit Sorge sehen wir allerdings die aktuellen Entwicklungen: Engpässe bei den Lieferketten, Materialmangel und steigende Preise für die Energieversorgung könnten auf Dauer die Unternehmen in Schieflage bringen“, sagt Käppel.

Im Landkreis Esslingen waren im Oktober insgesamt 10 989 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 695 Personen oder 5,9 Prozent weniger als im September und 2361 weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang um 17,7 Prozent entpricht.

Die Arbeitslosenquote lag im Oktober im Landkreis Esslingen gesamt bei 3,6 Prozent, in Esslingen betrug sie 3,9 Prozent, Kirchheim lag bei 3,4 Prozent, in Leinfelden-Echterdingen bei 3,3 Prozent und Nürtingen ebenfalls bei 3,3 Prozent. Verglichen Im Oktober 2020 lag sie im Landkreis noch deutlich höher, nämlich bei 4,3 Prozent. aa