Zwischen Neckar und Alb

Harte Zeiten für Autofahrer

Infrastruktur Die Esslinger Vogelsangbrücke muss saniert werden. Während der Arbeiten kommen erhebliche Behinderungen auf den Stadtverkehr zu. Von Melanie Braun

Die Vogelsangbrücke ist in die Jahre gekommen. Dementsprechend lang ist die Mängelliste.Foto: Bulgrin
Die Vogelsangbrücke ist in die Jahre gekommen. Dementsprechend lang ist die Mängelliste.Foto: Bulgrin

Schon länger ist klar: Die Vogelsangbrücke in Esslingen muss saniert werden. Nun steht auch fest, wie sich das auf die Verkehrsführung auswirkt. Dass es zu erheblichen Einschränkungen kommt, sei bei einem solch großen und komplexen Bauprojekt unvermeidbar, betont Esslingens Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht. Komplett gesperrt werden soll die Vogelsangbrücke jedoch in keiner der drei Bauphasen.

Die Liste der Mängel ist lang: Abgeplatzter Beton, undichte Dehnungsfugen, feuchtes Bauwerk, Risse und fehlerhafte Konstruktionen - die Anfang der siebziger Jahre gebaute Vogelsangbrücke ist marode. Große Probleme bereitet der Spannstahl, der in den sechziger und siebziger Jahren oft verbaut worden ist. Denn anders als bei üblichem Spannbeton kann es bei diesem Material passieren, dass es ohne Ankündigung bricht.

Deshalb soll die Brücke an gefährdeten Stellen von unten mit Kohlefaserlamellen verstärkt werden. In anderen Bereichen will man ein Überwachungssystem in die Fahrbahn einbauen, das über Sensoren rechtzeitig erkennen kann, wenn der Spannstahl zu versagen droht. Darüber hinaus stehen weitere Sanierungsschritte an. So wird die Brücke bis auf den Rohbau rück- und dann ganz neu aufgebaut. Neben dem Austausch von Belägen, Brückenlagern und Leitungen werden dabei auch die Gas- und Wasserleitungen nach außen verlegt und die Entwässerung, die Leitungen für Strom- und Nachrichtenkabel sowie die Straßenbeleuchtung erneuert.

Baustart soll im März oder April 2019 sein. Insgesamt sind für die rund 13,2 Millionen Euro teure Sanierung der Vogelsangbrücke 20 Monate veranschlagt. In der ersten Bauphase, die voraussichtlich von März bis Oktober 2019 dauert, soll der westliche Teil der Brücke instand gesetzt werden. Dazu gehören die Fahrbahnen in Richtung Stadtausgang sowie die Rampen, die zu den Fahrbahnen führen. Dementsprechend wird diese Seite des Bauwerks voll gesperrt. Es soll aber eine Fahrspur stadtauswärts eingerichtet werden.

Die zweite Bauphase ist für November 2019 bis April 2020 vorgesehen. In Bauphase drei von Mai bis Dezember 2020 geht es dann an die Sanierung der östlichen Seite der Vogelsangbrücke.

Auch darüber hinaus ist mit Veränderungen während der Sanierung zu rechnen. So soll der Radverkehr über die Pliensaubrücke umgeleitet werden. Der Neckartalradweg am nördlichen Neckarufer wird mit einem Schutztunnel versehen und befahrbar bleiben. Die Einfahrt in das Parkhaus Pliensauturm soll reduziert und die Ampel an der Ulmer Straße im Bereich der Zufahrt zum Parkhaus für die Dauer der Bauarbeiten demontiert werden.