Beuren. Mit dem Thementag möchte das Freilichtmuseum auf die frühere Bedeutung der Ziege in der Region aufmerksam machen. In Beuren hat die Ziegenhaltung eine lange Tradition. Bis heute ziert der Geißbock das Gemeindewappen von „Geißbeuren“, wie der Ort früher auch genannt wurde. Der Ziegentag findet deshalb in Kooperation mit der Gemeinde Beuren statt, die am selben Tag in der Ortsmitte ihr Brunnenfest feiert.
An verschiedenen Marktständen auf dem Museumsgelände bieten Direkterzeuger Milch- und Fleischprodukte ihrer Ziegen zum Probieren und Kaufen an. Händler präsentieren ein vielfältiges Warensortiment rund um die Ziege. Handwerker zeigen, was aus Ziegenhaar, -fell und -leder hergestellt werden kann und bieten ihre Produkte an.
Ob Weiße Deutsche Edelziege, Schwarzwaldziege, Walliser Schwarzhalsziege oder Burenziege, die bunte Vielfalt der Geißen kann bestaunt werden, und es gibt interessante Informationen zu den einzelnen Rassen. Vorgeführt werden außerdem das Melken der Ziegen mit der Hand und das Schneiden der Klauen. Museumsgäste können außerdem bei öffentlichen Führungen um 13, 14 und 15 Uhr die Häuser des Freilichtmuseums und deren ehemalige Bewohner näher kennenlernen. In Beuren findet parallel das traditionsreiche Brunnenfest statt. In den Ortskern von Beuren kommt man vom Freilichtmuseum aus zu Fuß oder mit dem eigens für den Veranstaltungstag eingerichteten Pendelbus.
Um 11 Uhr hält Professor Dr. Christel Köhle-Hezinger einen Vortrag zur Kulturgeschichte der Ziege im barrierefrei zugänglichen Hopfensaal des Hauses aus Öschelbronn. Dort steht um 13 Uhr auch ein zweiter Vortrag von Dr. Ulrich Jaudas aus Lenningen-Schlattstall zur Geschichte der Ziegenhaltung in Württemberg auf dem Programm. Beleuchtet wird dabei unter anderem die besondere Beziehung zwischen Beuren und der Ziege, die oft auch als „Kuh des kleinen Mannes“ bezeichnet wurde.
Im Haus aus Öschelbronn präsentiert Tier- und Landschaftsmaler Heinz Börner eine Auswahl seiner Bilder und unterstreicht, dass die Ziege auch als Motiv in der Malerei eine gute Figur abgibt. Große und kleine Museumsgäste können hier zudem Ziegengeschichten und Märchen lauschen. Mit dabei sind Mitglieder des Märchenkreises Stuttgart.
Für Klänge aus „alter Zeit“ sorgt die Gruppe O‘gwiiß mit traditioneller Musik auf verschiedenen Hirteninstrumenten. Auch das Kulinarische steht an diesem Tag im Zeichen der Ziege. So bietet die Metzgerei Konrad Ziegen-Gyros und Ziegen-Rote an. Außerdem bietet die Museumsgastronomie Landhaus Engelberg allerhand an Spezialitäten und Feines von der Ziege. Süßes und Salziges kommt frisch aus dem Holzbackofen des Museumsbackhauses. Kinder können im Zentrum Museumspädagogik Ausstecherle in Ziegenform backen.
Da die Parkplätze am Freilichtmuseum begrenzt sind, richtet der Landkreis Esslingen am Sonntag einen kostenlosen Ausweichparkplatz mit Buspendeldienst zum Freilichtmuseum und ins Ortszentrum nach Beuren an. Der Ausweichparkplatz befindet sich im Tiefenbachtal (ehemaliges Bundeswehrdepot) zwischen Nürtingen und Owen. Es wird extra zum Besuch von Ziegentag im Freilichtmuseum und Brunnenfest in Beuren eine Haltestelle des Pendelbusses in Beuren angeboten.
Geißbock „Bubi“ verfolgt neugierig das Geschehen auf dem Museumsgelände. Foto: Reiner Enkelmann