Zwischen Neckar und Alb

Hier ist die Bankenwelt noch heil

Finanzen Während Großbanken satte Verluste ausweisen, schüttet die Raiba Vordere Alb vier Prozent Dividende aus.

200 Gäste kamen zur Generalversammlung. Foto: Rudi Fritz
200 Gäste kamen zur Generalversammlung. Foto: Rudi Fritz

Grabenstetten. „Die VR-Bank kann eine gute Hilfestellung, um der Geldentwertung Abhilfe zu schaffen, bieten.“ Das sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Schöner zu 200 Gästen am Anfang der Generalversammlung der Raiffeisenbank Vordere Alb in Grabenstetten. Die beiden Bankvorstände Hermann Sigel und Helmut Schweiss präsentierten dann die Fakten und Zahlen des Geschäftsjahres 2016. „Der Konsolidierungsprozess wird sich fortsetzen, es ist eine steigende Fusionsdynamik erkennbar“, sagte Hermann Sigel. Die drei Themenblöcke Niedrigzinsen, Digitalisierung und Regulatorik würden sich wie eine Würgeschlange um die Banken winden. Beim Einlagengeschäft habe sich eine verkehrte Welt entwickelt, denn Kundeneinlagen wären wegen der Negativzinsen der Zentralbanken zwischenzeitlich ein Draufzahlgeschäft.

Durch die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank hätten die deutschen Sparer seit 2010 Zinseinbußen in Höhe von 436 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Durch die Digitalisierung böten sich den Kunden unzählige Vergleichsportale. Dies ziehe auch beim klassischen Filialgeschäft Wandelerscheinungen nach sich. „Kleine Einheiten, wie unser Haus, tragen jedoch im Bankensektor einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität des Systems bei.“ Das werde mit zunehmenden Regularien aufs Spiel gesetzt. „Die Raiffeisenbank Vordere Alb ist kerngesund“, sagte Sigel.

"Das trifft uns ins Mark."

Das Geschäftsjahr 2016 sei zufriedenstellend verlaufen, berichtete Vorstand Helmut Schweiss. Die Bilanzsumme sei um 2,5 Prozent auf 103 Millionen Euro gestiegen. Aufgrund der Niedrigzinspolitik in Europa ging auch der Zinsüberschuss, die Haupteinnahme der Raiba Vordere Alb, von 2,67 Millionen Euro auf 2,48 Millionen zurück. „Das trifft uns ins Mark“, sagte Schweiss.

Auch die Provisionserträge von 484 000 Euro waren leicht rückläufig. Ein etwas erhöhter Personalaufwand und steigende Verwaltungsaufwendungen führten zu einem Jahresüberschuss von 306 297 Euro, der etwas unter dem Vorjahresergebnis lag. Nach Abführung von Steuern und Rücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 186 984 Euro, von dem eine vierprozentige Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Schöner empfahl der Versammlung, dem Jahresabschluss 2016 und der Dividendenzahlung zuzustimmen. Diesem Vorschlag kamen die Mitglieder nach. In den Aufsichtsrat wiedergewählt wurden Heike Doster und Dr. Hrvoje Tadic. Rudi Fritz