Insgesamt 13 Parteien und Gruppierungen treten bei der Landtagswahl 2021 an, elf davon sind in allen drei Wahlkreisen, also in Nürtingen, Kirchheim und Esslingen mit Kandidaten vertreten. Im Wahlkreis Nürtingen kommt mit Demokratie in Bewegung (DiB) eine weitere hinzu, im Wahlkreis Kirchheim mit Fabian Bodenstein noch ein Einzelbewerber.
Eingeladen zur Sitzung des Kreiswahlausschusses waren auch die Vertrauensleute der Listen. Sie hätten Einwände geltend machen können, von diesem Recht wurde allerdings kein Gebrauch gemacht. Es hatte sich wohl herumgesprochen, was der Landrat zu Beginn der Sitzung andeutete: „Nach einer ersten Vorprüfung wurden keine Beanstandungen festgestellt, es können wohl alle Bewerber zur Wahl zugelassen werden.“ Das letzte Wort hat allerdings der Landeswahlausschuss. Zum Prozedere gehörten außerdem mit Stimmrecht ausgestattete Beisitzer aus den Reihen des Kreistags, deren Voten einstimmig ausfielen.
Die Bewerber müssen ihren Wohnort übrigens nicht im Wahlkreis haben, in dem sie antreten, sondern lediglich seit mindestens drei Monaten im Land Baden-Württemberg. Prominentestes Beispiel ist im Wahlkreis Nürtingen Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der hier kandidiert. Er bekommt es wieder mit den im Landtag vertretenen Parteien CDU, AfD, SPD und FDP zu tun. Außerdem treten im Wahlkreis Nürtingen wie schon bei den letzten Wahlen Die Linke, ÖDP und „Die Partei“an. Nicht mehr, wie zuletzt noch, gehen die NPD und Alfa, eine Abspaltung der AfD, ins Rennen. Auch die Piraten sind nicht mehr dabei, ebenso wie die Republikaner, für die 2016 der Kreisrat Ulrich Deuschle antrat.
Neu dabei ist in allen drei Wahlkreisen die Klimaliste Baden-Württemberg. Für ihre Anhänger sind die Fortschritte beim Klimaschutz nicht weitreichend genug. Grünen-Ministerpräsident Kretschmann hat bereits bekundet, dass er diese Bewegung sehr ernst nimmt. In Kirchheim bewirbt sich auf der Liste Lea Aschmann, Studentin aus Notzingen. Ebenfalls neu dabei ist in allen drei Wahlkreisen die Partei „Freie Wähler“. Der Landesverband der Freien Wähler, der seit Jahrzehnten in Baden-Württemberg in Kommunalparlamenten vertreten ist, weist allerdings deutlich darauf hin, dass er nichts mit dieser Partei zu tun hat und selbst keine Ambitionen auf Landesebene hat. Ebenfalls neu dabei sind in allen drei Wahlkreisen die Basisdemokratische Partei Deutschland (dieBasis) und die Partei „Wir2020“.