Zwischen Neckar und Alb

Im Wirtshaus wird es lebendig

Historie Im Gartensaal in Beuren geht es am kommenden Freitag rund um das Wirtshausleben der 50er-Jahre.

Festlich eingedeckt: Rund 80 Jahre diente der Gartensaal für Bankette oder als Ballsaal.Archivfoto: pr
Festlich eingedeckt: Rund 80 Jahre diente der Gartensaal für Bankette oder als Ballsaal. Archivfoto: pr

Beuren. Ein Tag rund um Lebenslust und Feierlaune der 1950er-Jahre findet am Freitag, 20. September, von 14 bis 18 Uhr im Freilichtmuseum in Beuren statt. Gestaltet wird das Programm vom Team „Wilhelmshöhe“ des Fördervereins Freilichtmuseum Beuren. Unter diesem Namen hat sich eine Gruppe Volunteers rund um Inge Hafner - die Urenkelin des Saal-Erbauers und Zeitzeugin - zusammengefunden, die zur Belebung des Gartensaals aus Geislingen beitragen will.

Im Rahmen des Eröffnungsprogramms für das neue Gebäude gestaltet die Gruppe in Anlehnung an den 1950er-Jahre-Schnitt des Saals und einer Blütezeit von Gartensaal und Wilhelmshöhe diesen Programmtag. Mit dabei ist auch der Landfrauenverein Nabern-Bissingen. Die Frauen bieten ab 14 Uhr in der Schauküche des Saals Versucherle aus den 50er-Jahren an und geben Zubereitungstipps rund um „Kalter Hund“, „Russische Eier“ und „Bowle“. Zusätzlich gibt es Wiener Kaffeehausmusik von einem Geislinger Instrumentalensemble. An diesem Tag erhalten im Stil der 50er-Jahre gekleidete Gäste freien Eintritt.

 

Zeitzeugin stellt Saal vor

Ein besonderes Erlebnis dürfte der Vortrag von Zeitzeugin und Kulturwissenschaftlerin Inge Hafner im Originalgebäude der Familie um 14 Uhr sein. Sie wird in die Wirtshausgeschichte der „Wilhelmshöhe“ eintauchen und trägt zur Wiederbelebung eigener Erinnerungen Lieder aus dem hauseigenen Liederbuch vor. Die Gäste werden eingeladen, Erzählungen zu lauschen, die von Weltkriegen, der Beschlagnahme des Anwesens und der Wiedererweckung von Lebenslust und Feierlaune in den 1950er-Jahren berichten. Spätestens wenn „Auf am Wasa graset d‘ Hase“ ertönt und der Geschmack von „Blondem Engel“ auf der Zunge liegt, wird das Wirtshausleben im Saal der „Wilhelmshöhe“ wieder lebendig.

Im Festzelt heißt es ab 15.30 Uhr Rock and Roll, präsentiert vom Showtanzpaar Gabrijela Feher und Stefan Götz aus Aichwald. Anschließend vermittelt das Geislinger Salonorchesters um 16.15 Uhr einen Eindruck davon, wie die musikalischen Veranstaltungen im Saal der „Wilhelmshöhe“ einst geklungen haben. Feinste Wiener Kaffeehausmusik mit Operetten-Melodien, Tango und Walzer wird das siebenköpfige Ins­trumentalensemble aus Geislingen an der Steige unter der Leitung von Karl Vogelmann spielen. Bei einem Wirtshaustag darf die Stammtischatmosphäre natürlich nicht fehlen, die beim Kartenspielen schnell aufkommt. Ab 17 Uhr können Anfänger und Fortgeschrittene mit dem Ehepaar Bopp in netter Gesellschaft Gaigel und Binokel im Saal spielen. pm