Zwischen Neckar und Alb

Immer mehr fahren Bahn im Landkreis

ÖPNV Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel plädiert für einen Viertelstundentakt nach Kirchheim.

Kreis. Immer mehr Menschen im Landkreis Esslingen fahren mit der Bahn. Das zeigen Zahlen, die auf Initiative des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel aus Filderstadt vorgelegt wurden. Demnach verzeichneten die 25 Bahnhöfe und Bahnstationen des Landkreises 2010 pro Tag noch 92 000 Reisende. 2019 waren es bereits 138 000. Das ist ein Zuwachs von 50 Prozent.

Besonders groß war das Plus an Fahrgästen in Nürtingen. Hier gab es mit einem Zuwachs von 180 Prozent fast eine Verdreifachung auf über 10 000 Reisende. Als sehr erfreulich wertet Gastel auch die Fahrgastgewinne in Wernau und Ötlingen von etwa 80 Prozent. Deutlich auf der Gewinnerseite stand auch Esslingen mit einem Plus von 64 Prozent. Die Zuwächse in Kirchheim und Echterdingen liegen bei knapp 47 Prozent. In Kirchheim nutzten vergangenes Jahr am Tag gut 7000 Reisende die Bahn. Filderstadt und Plochingen legten um über 40 Prozent zu.

Wie Matthias Gastel ankündigte, werden in Nürtingen mit der Verlängerung der S-Bahn in wenigen Jahren zwei Zugverbindungen pro Stunde zusätzlich angeboten. Matthias Gastel: „Die Fahrgastnachfrage in Nürtingen hat sich in den vergangenen zehn Jahren bereits äußerst dynamisch entwickelt“, so der Nürtinger Bundestagsabgeordnete. „Daher ist die Gestaltung des Bahnhofs und des Bahnhofsumfelds wichtig.“

Fahrgastpotenzial ausschöpfen

In Kirchheim und Filderstadt sollte Gastel zufolge der Viertelstundentakt eingeführt werden. In Filderstadt sei dies sehr einfach möglich, indem die S 2 immer bis Filderstadt fahre. Dies haben die Grünen im Regionalparlament kürzlich beantragt. In Kirchheim könne der Viertelstundentakt durch eine Taktverdichtung der S-Bahn erreicht werden. Alternativ könnte die Teckbahn bis Wendlingen fahren. In Wendlingen ergäben sich dadurch voraussichtlich bessere Anschlüsse in Richtung Reutlingen/Tübingen. Bei einer Verlängerung der Teckbahn würde für Fahrgäste aus dem Lenninger Tal der Umstieg in Kirchheim entfallen. Angesichts der Bedeutung des Kirchheimer Bahnhofs für die Stadt und die Menschen aus den umliegenden Kommunen hält Matthias Gastel den Halbstundentakt für unangemessen. Das Fahrgastpotenzial lasse sich mit einem Viertelstundentakt viel besser ausschöpfen. „Durch die baulichen und betrieblichen Verbesserungen auf der Teckbahn ist ebenfalls mit mehr Fahrgästen zu rechnen.“ Perspektivisch werde die Schiene noch durch die mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke von Göppingen nach Bad Boll und die Weiterführung nach Weilheim und Kirchheim gestärkt. pm