Zwischen Neckar und Alb

Immer mehr Impf-Muffel

Grippeschutz Nur knapp 37 Prozent der Deutschen lassen sich impfen.

Göppingen. Die Zahl der Impf-Muffel nimmt laut einer Pressemitteilung der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) weiter zu. Während sich im Jahr 2009 noch jeder Fünfte KKH-Versicherte gegen Grippe impfen ließ, war es 2015 nur rund jeder Siebte, Tendenz weiter abnehmend. Dabei entschieden sich doppelt so viele Frauen für die Schutzimpfung wie Männer. Nach Hochrechnungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gab es in der Saison 2015/2016 geschätzte 4,1 Millionen grippebedingte Arztbesuche, 16 000 Patienten davon kamen ins Krankenhaus.

Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Impfquote von 75 Prozent für über 60-Jährige wird in Deutschland mit einer Quote von nur knapp 37 Prozent bei Weitem nicht erreicht. Dies entspricht auch den internen Zahlen der KKH.

Doch warum sind die Deutschen so impfmüde? Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kommen den Menschen Zweifel an der Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung. Besonders hartnäckig verbreitet ist gerade bei Älteren und chronisch Kranken – also denjenigen, denen eine Impfung explizit empfohlen wird – der Mythos, die Grippeschutzimpfung könne die Erkrankung selbst auslösen. Zudem wird die Grippe von vielen Menschen nicht mehr als schwere Krankheit wahrgenommen. Dabei ist die echte Grippe, auch Influenza genannt, eine ernst zu nehmende Erkrankung. Sie wird durch Viren verursacht und führt in Deutschland zu 10 000 bis 20 000 Todesfällen im Jahr. pm