Zwischen Neckar und Alb

Immer weniger Tauben in der Esslinger City

Regulierung Esslingen hat den Taubenbestand in den vergangenen Jahren tierschutzgerecht mehr als halbiert.

Symbolbild.

Esslingen. Nein, Sorgen muss man sich keine machen, dass die Esslinger Altstadt zur taubenfreien Zone werden könnte. Aber die Population in der Stadtmitte ist in den vergangenen 17 Jahren von rund 900 Exemplaren auf 400 zurückgegangen. Fast noch bemerkenswerter: Esslingen gehört zu den ersten Städten in Deutschland, die das tierschutzgerecht hinbekommen haben. Dagmar Jansen sei Dank. Denn die langjährige Mitarbeiterin im Technischen Rathaus war immer schon überzeugt davon, dass man der Plage anders Herr werden kann als mit roher Gewalt.

Ihr Konzept mit Taubenschlägen und Eiertausch hat sie in den vergangenen Jahren zur begehrten Referentin im In- und Ausland gemacht und ihr gemeinsam mit ihrem ehrenamtlichen Helfer und Taubenexperten Horst Müller den Landestierschutzpreis eingebracht. Mit Grauen erinnert sie sich an die Zeiten, als die Stadt die Tiere „einfangen, betäuben und vergasen oder vergiften ließ“. Sie hatte davon gehört, dass die Stadt Basel Taubenschläge baut und die Eier gegen Attrappen austauscht. Nach einem ersten vergeblichen Vorstoß beim damaligen Baubürgermeister Bon­acker fand sie dann bei seinem Nachfolger Willi Wallbrecht und OB Jürgen Zieger offene Ohren. Und mit Horst Müller, dem Vorsitzenden des Brieftaubenvereins Berkheim, fand Jansen einen kompetenten und engagierten Mitkämpfer, der als ehrenamtlicher Taubenwart bis zum heutigen Tag ihr Konzept im wahrsten Sinne des Wortes unterfüttert: Dreimal in der Woche steigt er unters Dach des Dekanatsgebäudes, der Stadtkasse und des Technischen Rathauses und auf das oberste Stockwerk des Parkhauses am Bahnhof. Überall dort ist es den beiden gelungen, Taubenschläge einzurichten. Müller füttert die Vögel, mistet ihre Hinterlassenschaften aus und tauscht ihre Eier gegen Plastik­attrappen aus.Claudia Bitzer