Zwischen Neckar und Alb

In 25 Jahren eine Million Euro investiert

Beuren Der Förderverein des Freilichtmuseums feiert 25-jähriges Bestehen. Dank gutem Marketing und viel Einsatz ist die Mitgliederzahl auf fast 3 000 angestiegen. Am Sonntag, 14. Juli, steigt das Jubiläumsfest. Von Thomas Zapp

Freilichtmuseum Beuren
Freilichtmuseum Beuren

Es gibt Grund zur Freude im Freilichtmuseum Beuren: Der Förderverein ist 25 Jahre alt geworden und wird das ausgiebig am 14. Juli mit einem großen Jubiläumsfest feiern. Angestoßen wurde schon jetzt mit einem Gläschen alkoholfreien Prisecco aus Brombeeren oder Rhabarber von den hiesigen Streuobstwiesen, erhältlich im Tante-Helene-Lädle oder im Museumsshop des Freilichtmuseums. Auch das ist Teil des Marketings, denn ohne geht es nicht. Das weiß Museumsleiterin Steffi Cornelius und das weiß Hans Weil, der Vorsitzende des Fördervereins. Deswegen gibt es für Interessierte regelmäßig Newsletter („Post von Helene“) oder das Angebot gemeinsamer Ausflüge.

Die Maßnahmen scheinen funktioniert zu haben, denn in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der Vereinsmitglieder im Vergleich zu den ersten 20 Jahren des Bestehens verdoppelt. Aktuell zählt der Förderverein 1 121 Mitgliedschaften, was fast 3 000 Personen entspricht. Denn auch eine Familie kann Mitglied werden, sie stellen sogar die Mehrheit. „Das finde ich klasse“, freut sich Steffi Cornelius. Für 40 Euro pro Jahr haben alle Familienmitglieder freien Eintritt in das Museum.

Stolz ist der Köngener Hans Weil, der auch für die Freien Wähler im Esslinger Kreistag sitzt, auf mehrere Meilensteine in der Geschichte des Fördervereins: Die 1998 eingeweihte Pädagogikscheuer oder der originalgetreue Wiederaufbau des Fotoateliers Hofmann, das 2003 im Freilichtmuseum eingeweiht wurde und vom Förderverein mit 45 000 Euro unterstützt wurde. Zum Museumsstädle hat der Verein 2014 sogar 75 000 Euro zugeschossen. In der gesamten Zeit sind rund eine Million Euro in Museumsprojekte geflossen. Ab September eröffnet im Museum eine neue Schauküche, in der Gerichte „wie früher“ gekocht werden können. Stolze 340 000 Euro kommen vom Verein. Auch eine neue museumspädagogische Fachkraft für die kommenden vier Jahre finanziert er mit 40 000 Euro pro Jahr. „Wir wollen in der inhaltlichen Arbeit aber keine Themen setzen“, betont Hans Weil.

Für den Erfolg des Fördervereins ist nicht nur das Geld wichtig, eine ebenso große Rolle spielt das Engagement der Mitglieder. Rund 100 ehrenamtliche „Volunteers“ in acht Teams sind regelmäßig neben den zwölf fest angestellten Museumsmitarbeitern, darunter eine halbe Stelle, im Einsatz. Ob es das Tante-Helene-Lädle ist oder das Textil-Depot, das Handwerkerteam, das neu gegründete Gartenteam für den Erhalt der Anlage, das Backteam oder das Pri-secco-Ausschankteam: Arbeit gibt es genug im Beurener Freilichtmuseum und helfende Hände werden stets gebraucht. Bei außerordentlichen Veranstaltungen wie dem Fest zum silbernen Jubiläum stehen noch einmal 60 Freiwillige zur Verfügung. Sie organisieren auch Fotowettbewerbe oder Wanderausstellungen.

„Das Engagement des Fördervereins war von Anfang an ein wichtiger Beitrag zum Ausbau des Museums als Lern- und Erlebnisort, um die Lebenswelt früherer Generationen im Neckar-Land und auf der Schwäbischen Alb nachvollziehbar zu machen“, sagt Museumsleiterin Steffi Cornelius, die seit 1994 stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins ist. „Es macht einfach Spaß, zu sehen, wie begeistert Schulklassen bei uns sind, vor allem wenn sie Kontakt zu Tieren haben wie bei den Schäfertagen“, sagt Hans Weil. Die Zeichen stehen gut, dass die Begeisterung im und für das Freilichtmuseum noch lange anhalten wird.

Museumsleiterin Steffi Cornelius und Hans Weil, der Vorsitzende des Fördervereins, haben gut lachen. Zum 25-jährigen Bestehen de
Museumsleiterin Steffi Cornelius und Hans Weil, der Vorsitzende des Fördervereins, haben gut lachen. Zum 25-jährigen Bestehen des Vereins können sie gute Zahlen vermelden. Fotos: Carsten Riedl